„Drei Jahre liegen hinter uns, die es in sich hatten.“ Mit diesen Worten eröffnete der hauptamtliche Stadtkommandant Nicolo Bibbo die Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Wehr für die Jahre 2020, 2021 und 2022 am Samstagabend im Feuerwehrheim. Wegen Corona mussten zwei Hauptversammlungen ausfallen. Dementsprechend umfangreich waren die Berichte von Stadtkommandant Bibbo sowie die Regularien mit Beförderungen und Ehrungen.
Beifallssturm für Paul Obrist
Herausragend die Ehrung von Paul Obrist, der von Bürgermeister Michael Thater für 70 Jahre Feuerwehrmann in der Abteilung Öflingen besonders gewürdigt wurde und von seinen Feuerwehrkameraden mit Beifallsstürmen im Stehen begleitet wurde. Insgesamt hatte die Feuerwehr in den vergangenen drei Jahren 434 Einsätze, das sind durchschnittlich zwölf Einsätze pro Monat und verdeutlicht die Leistungsbereitschaft der Wehrer Feuerwehrleute.
Unter den 136 Einsätzen 2020 seien drei Großbrände gewesen. Neben dem Brand im Kindergarten am 7. Januar sei man auch zu zwei Großbränden in Bernau und in Bergalingen gerufen worden. Die übrigen Einsätze seien örtliche Not- und Schadensfälle gewesen. Als positiven Aspekt bezeichnete Bibbo die Anschaffung eines mobilen Notstromaggregats, da man jetzt bei Großeinsätzen auch bei Stromausfällen handlungsfähig sei.
130 Kräfte waren wegen des Hochwassers in Rheinland-Pfalz im Einsatz
Mit einem Einsatzfahrzeug fuhr die Feuerwehr im Juli 2021 zusammen mit weiteren 34 Fahrzeugen und 130 Einsatzkräften als Einheit nach Rheinland-Pfalz an den Nürburgring und ins Hochwassergebiet. „Ein fast unvorstellbarer Einsatz, der allen unter die Haut ging“, sagte der Wehrer Stadtkommandant dazu. Als positive Veränderung sah Bibbo, dass die Feuerwehr im Dezember 2021 als einzige Stadt im Landkreis mit ihm einen hauptamtlichen Kommandanten und zudem auch einen hauptamtlichen Gerätewart bekommen habe. Sein Dank galt hierzu Bürgermeister Michael Thater und den Gemeinderäten, die durch diese Entscheidung die Feuerwehr verändert und gestärkt hätten.
Mit einer Investition von 150.000 Euro habe die Feuerwehr zur persönlichen Sicherheit im April 2022 völlig neue Einsatzkleidungen bekommen, eine Anschaffung, welche sich bei 50 Bränden im selben Jahr als sinnvoll erwiesen habe, so der Stadtkommandant. Denn oberstes Ziel sei die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft der Feuerwehr. „Für uns alle präsent ist noch der Großbrand vor zwei Wochen bei der Firma MUT Tschamber“, sagte er dann. Seine wichtigste Botschaft hierzu sei, dass keinem was passiert sei, obwohl man mit Mensch und Maschinen ans Limit gegangen sei. Dies bestätigte Claudia Dolzer, Prokuristin der Firma MUT Tschamber. Mit einem „Zustupf“ von der Familie Tschamber bedankte sich die Prokuristin bei der Feuerwehr für deren gefährlichen und mutvollen Einsatz.