Corona hat das aktuelle Programm der VHS zu einem unerwarteten Halt gebracht. Mit Online-Unterricht und Aktivitäten im Freien gibt es nun wieder Angebote, die unter den besonderen Umständen für Unterhaltung, Bildung und Ablenkung sorgen.

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„Schon im März haben wir uns wegen Corona gesorgt. Plötzlich ist dann alles weggefallen“, so die Wehrer Malerin und VHS-Dozentin Elena Romanzin. Die Corona-Pandemie hat die Freiberuflerin stark getroffen: „Ich habe zweieinhalb Monate nicht arbeiten können.“ Mit der Malschule unter freiem Himmel hat Romanzin nun ein Angebot entwickelt, welches Malerei mit Sicherheit ermöglichen soll. Viele Aspekte des Hygienekonzepts wird für Kursteilnehmern gar nicht sichtbar sein: so bietet Romanzin diesmal nur Acrylmalerei an, da Farbtuben und Pinsel im Gegensatz zu anderen Malutensilien sicher gereinigt werden können.

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Und gemeinsam draußen zu malen könnte sich, analog zu den beliebten Klappstuhlkonzerten, als besonderer Anziehungspunkt für die Kurse entwickeln. „Es ist wichtig , dass man sich sicher fühlt, um kreativ zu sein“, so Romanzin. Das Programm richtet sich ausdrücklich an alle Interessierte. „Beim Daily Painting etwa stellen wir an einem Tag ein komplettes kleines Gemälde fertig. Und wer alle drei Tage teilnimmt hat hinterher eine eigene kleine Bilderreihe“, so Romanzin. Das liebste Urlaubsfoto auf die Leinwand bannen oder es den Impressionisten wie Monet nachtun und die Umgebung beim Ludingarten zu malen ist genauso im Programm wie die handwerklichen Aspekte von Tiefe und Perspektive kennenzulernen.

„Wir mussten umlernen, rasch lernen,“ so die VHS-Leiterin Carina Wanowski kürzlich im Gemeinderat. Seit Mitte März seien 67 laufende Veranstaltungen und 13 Einzelveranstaltungen der 42 Dozenten und 700 Teilnehmer abgesagt worden. Die Bilanz der Krise bislang: knapp 32.000 Euro weniger Einnahmen durch Teilnehmergebühren und 28.500 Euro nicht gezahlte Dozenten-Honorare. Seit Juli wurde der Betrieb nun langsam wieder aufgenommen. „Wir haben uns intensiv in die VHS-Cloud eingearbeitet“, so Wanowski. Bei der VHS-Cloud handelt es sich um eine zentrale Internet-Plattform der deutschen Volkshochschulen, über die sowohl Dateien ausgetauscht als auch Videokonferenzen abgehalten werden können. Hierüber wird nun seit Mitte Juli eine Schreibwerkstatt angeboten, außerdem noch Sprachunterricht und Vorträge. An dem Herbst sollen auch EDV-Kurse online stattfinden.

166 Angebote im Herbst

Insgesamt seien 166 Angeboten im Herbst geplant. In Planung ist auch ein Kurs zusammen mit dem Jugendhaus. Erstmals gibt es nun in der Sommerpause Kurse – von „Ängsten bewältigen“ bis zum Stand-Up-Paddeling auf dem Rhein. „Die Kurse finden nun in kleineren Gruppen statt und hängen natürlich von der aktuellen Corona-Verordnung ab“, erklärt Wanowski. Intern arbeite man bereits an der Rezertifizierung der VHS im Jahr 2022. Landesweit stehe man in Diskussion, wie die VHS in Zukunft aufgestellt sein sollte: „Digitalisieren, Flexibilisieren und Experimentieren“, seinen hier die großen Schlagwörter.