Gregor Allgeier aus Remetschwiel ist für den Deutschen Waldpreis 2025 in der Kategorie „Bester Förster/in“ nominiert worden. Am 10. Juli findet die Preisverleihung in Berlin statt, bis zum 16. Juni kann jeder den Förster aus dem Landkreis unterstützen. Dazu kann auf der Internetseite des Deutschen Waldpreises abgestimmt werden. Der Weilheimer Förster spricht mit dem SÜDKURIER über sich und seine Arbeit.

Aller Anfang ist schwer

Eine Vorliebe für Holz besaß Gregor Allgeier schon als Kind, denn er wollte ursprünglich Schreiner werden. Nach der Realschule trieb ihn seine Mutter jedoch dazu, eine Modellbauausbildung zu absolvieren. Anschließend schloss sich der aus Weissach bei Leonberg stammende Allgeier der Bundeswehr an.

Dort war er viel im Wald unterwegs, der für ihn das Holz mit der Natur verbindet. Durch seine Freude an Bewegung erkannte er, dass der Försterberuf doch etwas für ihn sein könnte. Für ein Jahr besuchte er ein Berufskolleg und begann im Anschluss sein Studium an der Hochschule Rothenburg. „Das war genau das, was ich eigentlich wollte“, erzählt der Förster zufrieden.

Gregor Allgeier wurde für den Deutschen Waldpreis 2025 nominiert. Seit 2017 ist er Revierleiter und Förster in Weilheim. Kürzlich hat er ...
Gregor Allgeier wurde für den Deutschen Waldpreis 2025 nominiert. Seit 2017 ist er Revierleiter und Förster in Weilheim. Kürzlich hat er außerdem als Büroleiter beim Kreisforstamt Waldshut-Tiengen begonnen. Eine stressige Zeit erwartet den gelernten Modellbauer. | Bild: Sabine Braun

Zu Beginn seiner beruflichen Karriere hatte er Schwierigkeiten, ordentlich Fuß zu fassen. „Die Stellen im Forstbereich waren nicht so üppig“, berichtet Gregor Allgeier über seine Anfänge. Erst seit 2017, als seine Zeit im Revier Weilheim begann, könne er sich vollends verwirklichen.

Weshalb wurde er nominiert?

In diesen acht Jahren hat er sich intensiv für den Klimaschutz im Wald engagiert. Allgeier fordert, dass die Gesellschaft erkennen muss, was das eigene Handeln verursache. „Jeder liebt den Wald, aber manche schätzen nicht wert, was darin geschieht“, stellt er regelmäßig fest.

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Dass Wälder eine große Aufgabe auf unserem Planeten haben, unter anderem die Verhinderung von Trinkwasserverschmutzung, gilt es nach außen zu tragen. Dadurch soll der Gesellschaft vermehrt ins Bewusstsein gerufen werden, dass jeder einen Anteil daran hat.

Für sein Engagement wurde der Weilheimer Revierleiter von einer Fachjury als „Bester Förster/in“ für den Deutschen Waldpreis nominiert. Seine Frau hat ihn überhaupt erst angemeldet, nachdem dieses Thema beim gemeinsamen Frühstück aufgekommen war. „Es war eine Sache von 15 Minuten“, sagt Allgeier. Drei Wochen später erhielt er die Benachrichtigung zu seiner Nominierung per E-Mail.

Große Gedanken habe er sich darüber keine gemacht: „Krass, dass es so gelaufen ist.“ Eine gute Werbung für den Landkreis sei es ebenfalls als südlichster Zipfel Deutschlands. „Da erkennen die Leute, oh, da unten ist ja auch noch was!“, scherzt er im Gespräch.

Ein stetiger Begleiter: Gregor Allgeier bildet Hunde zur Jagd aus.
Ein stetiger Begleiter: Gregor Allgeier bildet Hunde zur Jagd aus. | Bild: Sabine Braun

Neben seiner Arbeit als Förster ist Gregor Allgeier zusätzlich ein leidenschaftlicher Jäger. Die Jagd ist für ihn nicht nur eine Passion, sondern komme auch dem Wald zugute. „Ich kann die Bäume schützen, außerdem ist die Regulierung des Wildbestandes sinnvoll und nachhaltig“, erklärt Allgeier seine Nebenbeschäftigung.

Wie geht es für ihn weiter?

Allgeier durchlebt gerade eine stressige Zeit, wie er selbst sagt, da er zusätzlich zu seiner Nominierung und seinem Försterberuf, kürzlich als Büroleiter im Kreisforstamt Waldshut-Tiengen angefangen hat. Medientermine seien vorerst keine mehr geplant, auch wenn er bekräftigt, wie wichtig die Öffentlichkeitsarbeit als Förster sei. Bis Mitte Juni läuft die Abstimmung noch.

Zur Preisverleihung im Juli wird Allgeier zum ersten Mal nach Berlin reisen. Unabhängig vom Ergebnis wird er sich weiterhin ausgiebig mit der für ihn einzigartigen Ressource Holz auseinandersetzen. Die Sicherung des Lebensraums Wald und die Erhaltung seiner Schönheit und Funktion wird der Weilheimer Förster also keinesfalls vernachlässigen.

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