Der wenige Regen in den vergangenen Wochen sorgt in der Region für Niedrigwasser und eine erhebliche Waldbrandgefahr. Ein Feuer am 8. April forderte die Einsatzkräfte nahe der gesperrten Albtalstraße. Die Bedingungen waren schwierig, der Einsatz dauerte bis in den Abend. Situationen wie diese können sich im Frühjahr schnell ergeben, weiß Förster Ralf Göhrig: „Im März und April ist die Gefahr von Waldbränden immer am höchsten.“

1. Wie entstehen Waldbrände?

Ausgetrocknetes Gras und altes Laub am Boden seien der perfekte Nährboden für Brände. Komme dann noch Wind hinzu, fache dieser die Flammen ordentlich an. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) ordnet der Region am Hochrhein im sogenannten Waldbrandgefahrenindex derzeit die Stufen drei bis vier zu, das entspricht einer mittleren bis hohen Gefahr für Waldbrände.

Feuerwehrleute löschen einen Waldbrand in der Nähe der Albtalstraße zwischen den Albbrucker Ortsteilen Schachen und Buch.
Feuerwehrleute löschen einen Waldbrand in der Nähe der Albtalstraße zwischen den Albbrucker Ortsteilen Schachen und Buch. | Bild: Marco Kusserow

Auch das Landratsamt Waldshut warnt derzeit vor den Gefahren: „Fast alle Waldbrände sind menschengemacht, viele entstehen aus Unachtsamkeit“, heißt es in einer Pressemitteilung.

2. Wie kann ich Waldbrände verhindern?

Generell gebe es die gesetzliche Vorschrift, zwischen dem 1. März und dem 31. Oktober lediglich an explizit ausgewiesenen Stellen ein Feuer entzünden zu dürfen. Im gleichen Zeitraum gelte auch ein Rauchverbot im Wald. Wer sich nicht daran halte, mache sich strafbar. Besonders unachtsam weggeworfene Zigarettenstummel seien häufig Auslöser für Waldbrände.

Auch sei es verboten, offenes Feuer unbeaufsichtigt zu lassen. „Wer ein Feuer entzündet, ist dafür verantwortlich, bis es vollständig abgebrannt ist“, so Göhrig. Es sei ratsam, offene Feuer vor Anbruch der Dunkelheit abbrennen zu lassen und Fahrzeuge nicht auf trockenen Grünflächen abzustellen. Stellt das Landratsamt Waldshut eine zu hohe Waldbrandgefahr fest, kann öffentlich auch ein Feuerverbot im Wald für alle angeordnet werden.

3. Was, wenn ich ein Feuer entdecke?

Wer einen Waldbrand entdeckt, sollte „nie den Helden spielen“, warnt der Forstexperte. „Sofern das Feuer nicht selbst gelöscht werden kann, muss unverzüglich die Feuerwehr über den Notruf informiert werden“, informiert das Landratsamt Waldshut.

4. Wann fallen Kosten für den Feuerwehreinsatz an?

Angst, einen entdeckten Waldbrand zu melden, brauche niemand zu haben. „Wer anruft, um ein Feuer im Wald zu melden, hat erst einmal keine Kosten für den Feuerwehreinsatz zu befürchten“, heißt es in der Pressemeldung. Ein Kostenersatz vom Anrufer könne nur dann verlangt werden, wenn die Feuerwehr vorsätzlich oder infolge grob fahrlässiger Unkenntnis alarmiert werde. Auch wer vorsätzlich oder grob fahrlässig Feuer entzünde und so eine Gefahrensituation verursache, müsse mit Kosten rechnen.

6. Wie ist das Wetter im Vergleich zu den Vorjahren?

Nach Angaben des Hochrhein-Wetterexperten Helmut Kohler ist der März in diesem Jahr der zweittrockenste seit Messbeginn im Jahre 1966. „Der zum Teil stürmische und trockene Ostwind der ersten drei Apriltage trocknete den Oberboden zusätzlich aus“, teilt er mit. Während die höheren Bodenschichten bereits ausgetrocknet seien, seien die tieferen Bodenschichten noch gut mit Wasser versorgt. Dafür habe der hohe Winterniederschlag gesorgt.

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7. Wie wird das Wetter in den nächsten Tagen?

Zum kommenden Wochenende allerdings soll sich die Großwetterlage ändern, „denn das seit dem März regierende Hoch Noemi verlagert sich unter Abschwächung nach Osten, sodass wir auf die Vorderseite einer Tiefdruckzone über Westeuropa gelangen“, so Kohler. Ab Sonntag, 13. April, besteht also eine Wahrscheinlichkeit auf den von der Vegetation sehnlichst erwarteten Regen. Doch zunächst dürfen sich die Menschen in der Region auf einen sommerlichen Samstag freuen.

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