Moritz Eckert

„Sanfter Weg“ – wenn man diese zwei Worte hört, denkt man vermutlich an so einiges, aber nicht an Judo. Nichts anderes aber bedeutet die japanische Kampfsportart ins Deutsche übersetzt. In Wutöschingen betreibt man den Sport schon seit 1978 im Judo-Zentrum, wo auch die zwölfjährige Eileen Ebi aus Eggingen fleißig mittrainiert.

Begeisterung liegt in der Familie

Die Siebtklässlerin ist schon seit fünf Jahren im Verein. Die Begeisterung für den Sport liegt in der Familie: „Mein Vater hat viele Jahre Judo gemacht und mich dann mal mitgenommen. Es hat mir so gut gefallen, dass ich dabeigeblieben bin.“ An ihr erstes Training erinnert sich Eileen noch gut: „Am Anfang war ich aufgeregt und hatte Angst, dass es wehtun würde. Nachher war es aber gar nicht so schlimm und ich hatte viel Spaß.“ Seitdem habe sie im Judo schon viele Freunde kennengelernt, mit denen sie ihr Hobby teilt.

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Beim Judo kämpfe man in verschiedenen Gewichtsklassen und es gebe, ähnlich wie beim Karate, verschiedene Gürtel. Aktuell trägt Eileen Ebi den grünen Gürtel. Bei den Gürteln komme es, neben einem gewissen Mindestalter und einer vorgeschriebenen Wartezeit auf die nächste Prüfung, vor allem auf die technisch korrekte Ausführung von verschiedenen Judo-Würfen an.

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Neben den Gürtelprüfungen stehe der Wettkampf im Fokus. Hier gebe es Meisterschaften auf verschiedenen Ebenen. Eileen hat bereits an den südbadischen Meisterschaften mitgekämpft. „Das ist ein großer Schritt von den Vereins- zu den südbadischen Meisterschaften. Da herrscht noch mal ein ganz anderes Niveau“, erklärt die Zwölfjährige. Ihr nächstes Ziel sei die süddeutsche Meisterschaft. Dafür muss sie aber erst noch besser werden, sagt sie: „Beim Kämpfen am Boden bin ich noch zu schwach.“

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Die Judoka, so nennt man einen Judo-Kämpfer, trainiert gerne mit Jungen: „Die kämpfen aggressiver als Mädchen. Das bereitet einen dann besser auf die starken Gegnerinnen bei den Meisterschaften vor.“ Gefährlich sei der Kampfsport nicht: „Man muss einfach selbst seine Erfahrungen machen, was Verletzungen angeht.“ Besonders ihre Schulfreunde, die sich mit Judo nicht auskennen, hätten zwar immer Angst um sie, doch bis auf ein paar Prellungen sei ihr bisher nichts passiert.

Im Alltag lieber gewaltfrei

Mit dem Kampfsport gehe auch ein gewisses Selbstvertrauen einher. Wenn es in der Schule Streit gebe, wisse sie zwar, dass sie ihr Gegenüber nun aufs Kreuz legen könnte, aber sie regle das dann trotzdem lieber anders. „Gewalt ist nicht die richtige Lösung“, erklärt Eileen. Neben dem wöchentlichen Training und den Meisterschaften veranstalte der Verein auch jedes Jahr in den Sommerferien ein Zeltlager, worauf sich die Zwölfjährige besonders freut, da Sie dieses Jahr das erste Mal dabei sei.