Moritz Eckert

„Als Zugewanderter muss man sich integrieren“, das ist die Ansicht von Kurt Ingold. Er ergänzt: „Ich muss zu den Leuten kommen und mich einbringen und nicht anders herum.“ Der 70-jährige Rentner kommt ursprünglich aus der Schweiz und ist mit seiner Ehefrau vor zwei Jahren nach Eggingen gezogen, wo das Ehepaar bald Mitglied im Altenwerk wurde.

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Das Ehepaar habe durch ihre offene Art und ihre Mitgliedschaft im Verein schnell Freunde im Ort gefunden. „Ich habe hier in Eggingen innerhalb von zwei Jahren eine Familie gefunden, die ich in all den Jahren in der Schweiz so nicht hatte“, berichtet Ingold.

Anders als im Züricher Oberland, wo Kurt Ingold ursprünglich herkomme, erlebe er hier eine ganz andere Kultur: „Die Leute sind hier nicht so Ich-bezogen. Man grüßt sich auf der Straße und der Umgang untereinander ist viel herzlicher.“

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Da er und seine Frau noch ziemlich rüstig seien, helfen sie gerne aktiv im Altenwerk mit und gehen den Leuten zur Hand, die nicht mehr so gut können. Kurt Ingold sei Hobby-Elektroniker und nutze diese Fähigkeiten auch für den Verein. „Wenn die Kaffeemaschine oder sonst ein Gerät kaputt geht, repariere ich das sofort“, erklärt er.

Ansonsten sei er auch für die Erstellung von DVDs, CDs und Ähnlichem zuständig und kümmere sich auch um das richtige Formatieren und Gestalten von Einladungen oder Programmabläufen, alles auf eigene Kosten.

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Trotz all der Begeisterung für die Technik hält Ingold von Smartphones nicht all zu viel, er bezeichnet sie gar als Volkskrankheit. „Wenn man in Waldshut unterwegs ist, haben vier von fünf Leuten ein Smartphone in der Hand. Die sind dann nicht in Waldshut, sondern in ihrem Handy. Es findet keinerlei Kommunikation mehr statt“, bemängelt der Rentner.

Seine Herkunft habe der 70-Jährige allerdings trotzdem nicht ganz abgelegt. „Ich bin bekannt, als der Mann mit der Schweizer Schokolade und bei unseren monatlichen Treffen vom Altenwerk bin ich immer pünktlich wie eine Schweizer Uhr“, erklärt er lachend.

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Die Höhnepunkte mit dem Verein seien für ihn immer die jährlichen Ausflüge. „Man verbringt gemeinsam eine schöne Zeit. Das bindet“, sagt Ingold. In seiner Freizeit fahre er gerne zusammen mit seiner Frau per E-Bike in die Natur und sammle leidenschaftlich alte Transistorradios, von denen er bereits über 100 Stück sein Eigen nennen kann.

Kurt Ingold genießt das Leben in Eggingen sehr: „Hier fühle ich mich Zuhause.“ Für die Zukunft wünscht er sich, dass er noch lange gesund bleibt und vor allem, dass die Gemeinde so bleibt, wie sie ist: „Die Liebe, die uns hier entgegengebracht wird, soll bleiben. Das ist unser letzter Standort.“