Ein Festtag mit Gottesdienst anlässlich des Patroziniums St. Gallus in der Kirche und einem Festakt anlässlich 50 Jahre Priester in Eggingen wurde gebührend in der Gemeindehalle Eggingen gefeiert. In seiner persönlichen Festrede bezeichnete Bürgermeister Karlheinz Gantert den Jubilar, Ehrenbürger und Pfarrer a. D. Hans-Jürgen Allgaier als Busfahrer Gottes: „Vielen Menschen an der Haltestelle ihres Lebens haben Sie die Tür in den Bus und damit die Tür ihres Herzens geöffnet.“

Obwohl sich der 85-jährige von vielen verehrte und bescheidene Pfarrer Hans-Jürgen Allgaier im Vorfeld „mit Händen und Füßen geweigert“ habe, konnte ihn Bürgermeister Karlheinz Gantert doch zur Feier überreden. Der Geistliche bat darum, anstatt Geschenke lieber für das Kinderkrankenhaus Bethlehem zu spenden.
Dennoch gab es Geschenke, die einen übertragenen Wert haben, von Herzen kommen und in liebevoller Arbeit hergestellt wurden. Darunter war eine Saturn-5-Rakete der Feuerwehr, die auf die große Leidenschaft des Pfarrers anspielt, sowie ein Insektenhotel in Form einer Kirche von den Ministranten.

Pfarrer Hans-Jürgen Allgaier darf sich nun zu den besonders langlebigen Pfarrern der Gemeinde Eggingen einreihen: Allgaiers Vorgänger, Dekan und Ehrenbürger Karl Armbruster, war 38 Jahre lang, Reinhold Sauter sogar 45 Jahre lang als Pfarrer in Eggingen tätig. Eggingens Ehrenorganistin und Orgelkaiserin Maria Blum (70 Jahre Organistin), Mesner Bernhard Wiesmann (Mesner seit 56 Jahren) sowie Ehrenbürger und Bürgermeister a. D. Paul Hauser wurden ebenso herzlich vom Bürgermeister begrüßt.

Zur Würdigung seiner langjährigen und persönlichen Arbeit als Seelsorger ziert künftig sein Name eine der Straßen in Eggingen. Die „Hans-Jürgen-Allgaier-Straße“ im neuen Baugebiet „Rosenäcker“, in dem ab dem kommenden Jahr 16 Häuser gebaut werden, liegt oberhalb der Anton-Hilbert-Straße und der Karl-Armbruster-Straße. Anton Hilbert aus Eggingen (1898 bis 1986) war Landtags- und Bundestagsabgeordneter und gehörte wie Dekan Karl Armbruster (gestorben 1971) zu den Ehrenbürgern von Eggingen, denen ebenfalls ein Straßenname gewidmet wurde.
Zu den von der politischen Gemeinde eingeladenen Gästen gehörten neben einer großen Schar Angehöriger aus der Heimat des Jubilars in Schönberg/Lahr auch sämtliche christlichen Gruppierungen sowie die Vereine und das Lehrerkollegium aus Eggingen, mit denen der Geistliche während seiner Amtszeit regelmäßig zu tun hatte, insgesamt waren es 330 geladene Gäste.
Wird der Geistliche von den jüngsten Familienmitgliedern gerne „Hansi“ genannt, verwies Bürgermeister Karlheinz Gantert auf „Hannes und der Bürgermeister“ und betonte den guten Draht, den beide zueinander haben. Er sagte: „Ich bin dankbar, Bürgermeister dieser Gemeinde zu sein.“ „Es ist so schön, dass es ihn gibt, das sagen wir mit dem Badnerlied“, gaben Lehrerinnen sowie Leiterinnen des Schulchors bekannt. In einem Quiz offenbarte Rektorin Birgit Malcha die Geheimnisse des Pfarrers. Kirchenchor, Singkreis und Musikverein umrahmten den Festakt. Georg Riesterer sprach im Namen der Vereine und überreichte eine Weltkugel von Harry Amann aus dem roten Haus „Le Frosch“. Sowohl während des Gottesdienstes als auch während des Festaktes wurde die Zuneigung der Egginger zu ihrem Pfarrer mit stehendem Dauerapplaus gewürdigt.