Das Forstwirtschaftsjahr 2018 fiel in Wutach, trotz einiger Widrigkeiten, sehr positiv aus. Der Gemeindewald spülte einen satten Gewinn in Höhe von 164 608 Euro in die Kasse. Ein erfreuliches Ergebnis, das weit über der Planung (65 000 Euro) liegt und auch über dem Gewinn der Vorjahre. Dies gab Revierleiter Michael Eisele in jüngster Gemeinderatssitzung bekannt.
Erhöhter Einschlag
Das gute Ergebnis sei einerseits auf einen erhöhten Einschlag zurückzuführen, der wiederum aus einem hohen Sturmholzanfall resultierte. Nach den Worten Eiseles wurden 6400 Festmeter geerntet (Jahreshiebsatz liegt bei 5650 Fm), davon waren nur 56 Prozent des Einschlags planmäßig. Der Sturmholzanfall lag bei 26 Prozent, 13 Prozent waren auf Insektenschäden zurückzuführen, fünf Prozent auf Pilzbefall. Als zweiten Grund für den satten Gewinn nannte Eisele die frühe Vermarktung des Holzes und den hohen Anteil an Nadelstammholz. Der Holzverkauf zu Jahresbeginn habe noch gutes Geld eingebracht, später sei der Holzpreis dann gesunken. Und noch ein Punkt wirkte sich positiv aus: Die Kosten für Holzfällung und Aufarbeitung waren niedriger ausgefallen, als geplant. Gesamteinnahmen von 435 061 Euro standen Ausgaben in Höhe von 270 452 Euro gegenüber, sodass unterm Strich 164 608 Euro an Gewinn übrig blieben.
Dieses gute Betriebsergebnis wird sich in den nächsten Jahren allerdings nicht mehr erzielen lassen, kündigte Michael Eisele an. Zu Käferbefall und unter Druck stehendem Holzmark gesellen sich in Wutach auch noch erhöhte Kulturkosten und steigende Kosten für den Wegeunterhalt. Wie Eisele zu Letzterem erläuterte, musste bereits 2018 mehr Geld in die Wege investiert werden als vorgesehen. Geplant waren Investitionen von 15 000 Euro, ausgegeben wurden 19 158 Euro. Hier machten sich Unwetterschäden bemerkbar, die behoben werden mussten.
Gefahr durch Rutschungen
Insgesamt machte Eisele dabei auf ein Problem aufmerksam, das Sorgen bereite: Im Bereich der Wutachschlucht seien viele Rutschungen zu beobachten. Schäden an den Wegen seien die Folge und es sei schwierig bis unmöglich, die Wege zu stabilisieren. In seinem Ausblick für 2019 sprach Eisele die hohe Käferpopulation an, den Trockenstress und den schwächelnden Holzmarkt. Vorgesehen sei deshalb, einen Frischeinschlag nur noch auf Anforderung der Kunden vorzunehmen. Josef Frommherz vom Kreisforstamt lobte das Ergebnis. Was die Zehnjahresplanung betreffe, liege man nach nun sieben Jahren und einem Einschlag von 67 Prozent genau im Soll. „Das ist eine Punktlandung“, sagte Frommherz und fügte an: „Wutach hat 2018 noch Glück gehabt.“
Bürgermeister Christian Mauch bezeichnete das betriebswirtschaftliche Ergebnis als hervorragend, man habe mit der frühzeitigen Holzvermarktung eine erfolgreiche Strategie verfolgt. Im hohen Anteil an zufälligen Nutzungen (Sturm-, Käferholz) sah der Bürgermeister aber einen Vermögensverlust. Ob man 2019 erneut mit einem blauen Auge davonkomme, oder ob es zum Supergau kommt, das hängt nach Aussage von Christian Mauch vom Wetter ab, auf das man nun mal keinen Einfluss habe. Dem Betriebsvollzug 2018 stimmte der Gemeinderat einstimmig zu.