Gerade hat Marina Bährle-Rapp ihr drittes Buch, den Krimi „Der Teufel lebt im Paradies“, veröffentlicht. Und die Autorin weiß schon jetzt: „Diesem Krimi werden noch drei Fortsetzungen folgen.“ Wie kommt eine Frau, die mit ihrer Familie seit rund 30 Jahren in Horheim lebt und einen ganz anderen Beruf erlernt hat, plötzlich zur Schriftstellerei? Dabei bedient sie auch noch so unterschiedlichen Sparten, neben Krimis mit einem äußerst erfolgreichen Lexikon „Kosmetik und Körperpflege“, das bereits in fünfter Auflage im Springer-Verlag erscheint und mit dem Christine-Schrammek-Preis ausgezeichnet wurde?
Marina Bährle-Rapp lacht und sagt: „Ich war schon während meiner Schulzeit in Konstanz eine Leseratte, habe alles verschlungen, Berg- und Försterromane, Krimis und die von meiner Mutter verbotenen Liebesromane. Aber in Deutsch war ich in der Schule leider immer grottenschlecht und wurde nie ermutigt.“
Nach dem Realschulabschluss machte sie eine Ausbildung zur Betriebsdolmetscherin. „Aber die Büroarbeit langweilte mich, und so begann ich in Waldshut eine Kosmetikausbildung.“ Inzwischen war Marina Bährle-Rapp verheiratet, nach Horheim gezogen und hatte zwei Kinder bekommen. Weil ihre Schülerinnen in der Kosmetikschule so viele Fragen stellten, die sie nicht beantworten konnte, begann sie mit der Arbeit an einem Sachlexikon.
Nach einer Ausbildung zur Schreibpädagogin unterrichtete Bährle-Rapp kreatives Schreiben an den Migros-Schulen in Winterthur und Zürich. Und wurde immer wieder gedrängt: „Schreib doch selber mal was.“ So entstand ihr erster Krimi „Vergissmeinnicht“. Er spielte ganz regional in Horheim und auf der Küssaburg. Doch da sie keinen Verlag dafür fand, landete er erst einmal in der Schublade. Doch das Schreiben hatte ihr Spaß gemacht: Es entstand der zweite Krimi „Weibertreu“, der auf dem Friedhof in Kadelburg spielt. Dank vieler Mithelfer gelang es ihr, ihn im Eigenverlag bei Amazon unterzubringen. Prompt wurde er dort drei Wochen lang zum Bestseller. „Also machte ich weiter“, erzählt die Horheimerin. Ihr neuer Krimi „Der Teufel lebt im Paradies“ spielt in Konstanz, der Stadt ihrer Jugend.
Wie geht sie so ein Projekt an? „Ich schreibe am liebsten ganz früh morgens. Ich bin eine Lerche. Da ist zunächst mal ein weißes Blatt Papier. Ich mache die Augen zu und plane. Dann entwerfe ich ein Regieblatt, suche Figuren und Namen und plotte. Beim Schreiben verändert sich dann schon mal mein ursprünglicher Plan, neue Figuren kommen dazu.“ Der Krimi handelt von einem Serienkiller. Eine junge Frau, Liliane von Platen, kommt ihm auf die Spur. Und gerät selbst in Gefahr... „Das ist mein Ding. Viel mit ‚blutverspritzt‘, weniger mit Liebe“, sagt die Autorin. Hat sie schon weitere Pläne? „Ja, natürlich: die drei nächsten Fortsetzungskrimis zu dieser Story.“