Kultur gibt es in Zeiten von Corona nur auf Sparflamme. Gerade deshalb will der Kulturring Wutöschingen einen Test mit einer Veranstaltung wagen. Die Hörbänd soll am Freitag, 25. September, um 20 Uhr vor Publikum in der Klosterschüer auftreten. „Allerdings können wir von den üblichen 210 Plätzen unseren Besuchern nur etwa 60 anbieten“, sagt Annette Loll, Leiterin der Kulturrings Wutöschingen in Gespräch.
Alle Vorgaben werden erfüllt
Wer dabei sein möchte, kann Karten nur im Vorverkauf erwerben. Bei der telefonischen Reservierung wird gleich der Platz zugewiesen, erklärt Annette Loll. Im Vorfeld wurde nach einer Probebestuhlung ein Sitzplan für die Klosterschüer erstellt. „Beim Hygienekonzept werden alle Vorgaben einschließlich des Mindestabstands erfüllt“, versichert die Organisatorin.
Der Kulturring will mit dieser Veranstaltung den Freunden der Kleinkunst in schweren Zeiten die Möglichkeit bieten, einen unbeschwerten Abend zu verbringen. Und dabei haben die Besucher der heimeligen Schüer diesmal sogar die Gelegenheit, die Hörbänd bei einem ihrer letzten Konzerte zu erleben. Schon zu Jahresbeginn hat das A Capella Quintett seinen Abschied von der Bühne angekündigt. „2020 machen wir noch ein paar fulminante Abschiedskonzerte mit ganz viel weinenden und hoffentlich noch mehr lachenden Augen und dann sagen wir Tschau mit Ö!“, heißt es auf der Internetseite der Band.
„Die Künstler haben sich gefreut, dass sie mal wieder vor Publikum auftreten können“, sagt Annette Loll. Und so dürfen sich die Besucher der Klosterschüer beim Programm „Dümmer geht ümmer“ auf einen Abend mit einer ganz speziellen Art von Humor und natürlich noch mehr kreativem Gesang freuen. Schließlich hat die Hörbänd 2018 den Deutschen Chorwettbewerb in ihrer Kategorie gewonnen.
Der Leiterin des Kulturrings ist völlig bewusst, dass diese Veranstaltung völlig anders sein wird als alles, was in der Klosterschüer bisher geboten wurde. Weil der Mindestabstand eingehalten werden muss sind Plaudereien kaum möglich. Getränke werden mit reduziertem Angebot nur am Platz angeboten. Zu Beginn der Veranstaltung werde sie nochmals auf die Maßnahmen hinweisen. Masken müssen bis zum Sitzplatz oder beim Verlassen des Platzes getragen werden. Während der Veranstaltung kann der Mund-Nasenschutz abgenommen werden.
Wie das Kulturprogramm in der Klosterschüer weitergeht, ist final noch nicht geklärt. Sicher werden die zuletzt wegen der Corona-Pandemie abgesagten Auftritte nachgeholt, ein Programmheft wird es aber wohl erst Ende des Jahres geben. Erkenntnisse, wie das Spieljahr auf der Kleinkunstbühne weitergeht, werden auch vom Testlauf mit der Hörbänd erwartet, sagt Annette Loll.
Natürlich spiele auch der finanzielle Aspekt eine Rolle. Mit 60 Besuchern müsse anders kalkuliert werden als mit bisher bis zu 210. Eventuell müsse mit Künstlern über die Gage nachverhandelt werden. „Wenn die Lage sich wegen Corona nicht ändert, müssen wir eben kleine Kleinkunst anbieten oder andere Konzepte ausprobieren“, sieht die Kulturring-Leiterin einen möglichen Weg, weiterhin ein Bühnenprogramm in der Gemeinde anzubieten.