Es tut sich was in der Gastronomie im Allensbacher Zentrum. Nachdem vor einem Jahr nach rund acht Monaten Leerstand das Restaurant Alet-Stüble wieder geöffnet worden ist, wird nun am kommenden Samstag, 12. August, ein paar Meter weiter die neue Pächterin Nicole Renard das Café am Rathaus wieder eröffnen, das rund 20 Monate geschlossen war.

Bereits seit Mitte Juli hat zudem das Restaurant beim Hotel Haus Rose wieder geöffnet – nach fünf Jahren Pause. Dieses betreiben nun die früheren Pächter der Konrads-Bar, Sylvia Freudenberger und Norbert Schraff, unter dem Namen Konrads – Bistro, Café, Events.

Allensbacher Senioren „freuen sich schon riesig“

Das Café am Rathaus werden sie am Samstag von 11 bis 17 Uhr mit einem kostenfreien Sektempfang eröffnen, erklärt Renard. Die Gäste könnten dann aber auch schon im Café oder draußen Patz nehmen und nach der bisherigen Karte bestellen. Neben Kaffee aller Art biete sie hausgemachte Limonade und Chai Latte. Den Kuchen beziehe sie vom Gottmadinger Start-Up „Bester Kuchen – Backen wie bei Oma“. Das sei zugleich ein soziales Projekt, bei dem Senioren mitbacken, erklärt die 25-Jährige.

Das passt natürlich auch insofern, als oben drüber die Seniorenwohnanlage der Gemeinde ist und für deren Bewohner das Café auch stets vor allem gedacht war. Die Senioren werde sie bereits am Freitag zu Kaffee und Kuchen einladen, so Renard. „Die freuen sich schon riesig“ und würden schon oft ans Fenster klopfen und schauen. Für die Senioren werde es auf jeden Fall immer Platz im Café geben. Zudem seien auch Angebote wie etwa ein wöchentlicher Spielenachmittag geplant. Dazu sei sie noch im Austausch mit der Gemeinde, der das Gebäude gehört.

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Aber natürlich kann wie früher jeder das Café besuchen. Neben Kaffee und Kuchen werde sie zunächst als herzhaften Snack warme Tomaten-Mozzarella-Panini vom Grill anbieten, vielleicht später mal noch eine Quiche oder Suppe. Auch vegane Alternativen seien in Arbeit. „Es wird sich mit der Zeit einfach zeigen, was noch möglich ist“, meint Pächterin Nicole Renard. „Für uns ist wichtig, dass wir am Anfang ein gutes Grundangebot haben. Dann kann man das langsam aufbauen.“

20 Plätze im Café und weitere 26 im Außenbereich

Das gelte auch für die Zahl der Sitzplätze. Im Café selbst seien es momentan 20, weil Tische und Stühle recht locker verteilt sind und nicht dicht an dicht stehen. Das finde sie einfach gemütlicher, so Renard. Draußen werden es 26 Plätze sein, wobei sie den Platz vor dem Rathaus auch für Außengastronomie nutzen werde. Ihre Mutter werde zwar im Hintergrund mitarbeiten, aber ansonsten werde sie das Café zunächst allein betreiben, so die 25-Jährige. Da seien 46 Plätze schon einiges. „Mir ist es auch wichtig, dass ich es jederzeit ordentlich allein bewältigen kann und die Gäste zufrieden gehen.“

Die Möbel innen habe sie selbst angeschafft und auf Naturmaterialien geachtet: Stühle aus Rattan, Sessel und Sofa aus Bambus, Tische aus massivem Holz. Weitere Tische könnte man immer noch hinzustellen, meint die gelernte Hotelfachfrau. Öffnungszeiten werden Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr sein. „Man muss einfach auch sehen, wie der Zulauf ist“, so die gebürtige Reichenauerin, die zuletzt gut vier Jahre im Voglhaus in Konstanz gearbeitet hat.

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„Wir haben schon Stammgäste, die regelmäßig kommen“

Im Restaurant des Hauses Rose sind die neuen Pächter da schon ein kleines Stück weiter. „Es ist gut angelaufen“, erklärt Sylvia Freudenberger. „Wir haben schon Stammgäste, die regelmäßig kommen.“ Viele würden sagen, es sei schön, dass es hier wieder ein Lokal gebe, und, dass es „eine grüne Idylle wie zu Hause im Garten“ sei. Im Sommer setzt das Konrads-Duo vor allem auf die Terrasse und den Garten, wo ein neuer Holzunterstand für die Außenbewirtung und den Grill errichtet wurde.

Im Lokal, das morgens als Frühstücksraum für Hotelgäste dient, gibt es neue Lampen, Tische, Stühle und Boden. Das Bistro-Café für alle sei von 16 bis 22 Uhr geöffnet von Donnerstag bis Sonntag, so Freudenberger. „Wir wollen erst mal in der Probephase diese Öffnungszeiten ausprobieren.“ Um die Küche kümmern sich Schraff sowie die Hauseigentümer und Hotelbetreiber Stefan und Valbona Helmlinger.

Sie haben ein gemeinsames neues Konzept für das Restaurant des Hotels Haus Rose (von links): die Eigentümer Stefan und Valbona ...
Sie haben ein gemeinsames neues Konzept für das Restaurant des Hotels Haus Rose (von links): die Eigentümer Stefan und Valbona Helmlinger und die neuen Wirtsleute Sylvia Freudenberger und Norbert Schraff vom Konrads. | Bild: Zoch, Thomas

Das Konrads-Duo plant im Sommer auch wie im früheren Lokal Konzerte, allerdings beim Haus Rose vor allem auf der Terrasse. Auch dabei müsse man noch austesten, ob das mit der Lautstärke funktioniere. Wegen der Hotelgäste müsse das Lokal schon um 22 Uhr schließen.

Stefan Helmlinger sagt, er werde die Hotelgäste bei der Buchung darauf hinweisen, wenn ein Konzert ansteht. „Das soll aber auch ein Zusatzangebot sein. Viele kommen ja nach Allensbach wegen Konzerten“, meint Stefan Helmlinger.

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Die neuen Pächter und die Helmlingers haben aber schon weiter geplant. Auf der Karte solle es saisonales Essen Richtung deutsche Küche geben, auch mit Event-Köchen. Und in der Adventszeit sei ein Weihnachtsmarkt geplant, wo Leute selbst gemachte Sachen anbieten können – und natürlich mit Glühweinstand.

Stefan Helmlinger erklärt, er habe das Restaurant, das gut gelaufen sei, vor fünf Jahren schließen müssen, weil das Personal gefehlt habe. „Ich stand mit meiner Frau allein da.“ Norbert Schraff und Sylvia Freudenberger erläutern, sie hätten im September 2021 die Konrads-Bar vor allem wegen Corona und der Auflagen aufgegeben. Allein 2020 habe man 32 Veranstaltungen absagen müssen, Konzerte und Geburtstagsfeiern. „Das hat einen großen Einbruch gebracht“, berichtet Norbert Schraff. Seither seien sie auf der Suche gewesen nach einem neuen Lokal.