Schreckminuten am Allensbacher Bahnhof: Ein Mann steht auf den Bahngleisen, ein Angestellter der Bahn ruft ihm zu, dass er die gefährliche Zone verlassen soll. Dann nähert sich ein Seehas der SBB aus Singen in Richtung Konstanz. Der Zug gibt ein Warnsignal ab – und der Mann verlässt die Schienen.
So schildert es eine Sprecherin der Bundespolizei auf SÜDKURIER-Nachfrage. Der Vorfall ereignete sich am Donnerstag, 27. März, um die Mittagszeit. „Wir wurden von dem Bahnmitarbeiter darüber informiert, Kollegen sind daraufhin zum Allensbacher Bahnhof gefahren“, so die Pressesprecherin.
Eingreifen mussten die Beamten allerdings nicht. „Der 30-Jährige begab sich von selbst aus der Gefahrenzone. Von einer suizidalen Absicht gehen wir nicht aus.“ Warum der Mann überhaupt auf den Gleisen stand, weiß auch die Bundespolizei nicht.
„Die Kollegen haben noch eine Gefährderansprache gemacht und ihn dann laufen lassen, denn es lag kein Verdacht auf eine Straftat vor“, so die Sprecherin. Das heißt, die Bundespolizisten wiesen den Mann auf die Gefahren hin, die sein Verhalten mit sich brachten. Zu einer Gefährdung von Passanten sei es nicht gekommen. Der Mann habe allerdings noch mit einem Stein auf einen Fahrkartenautomaten eingeschlagen.
Ordnungswidrigkeit oder doch Nötigung?
Da nicht klar war, ob der Mann von einer Gleisseite auf die andere geht, wurde der Zugverkehr vorübergehend in beide Richtungen gesperrt. „Nach rund 20 Minuten, um 12.09 Uhr, wurde die Sperrung aber wieder aufgehoben“, so die Pressesprecherin.
Die Bundespolizei ermittelt nun die genaueren Hintergründe. Dann wird auch klar sein, ob es bei einer Ordnungswidrigkeit bleibt oder der Mann wegen Nötigung angezeigt wird, weil er den Zugverkehr behinderte.