Der Ausbau der B 33 zwischen Allensbach und Hegne schreitet voran. Doch die Bauarbeiten sorgen in den nächsten Monaten auch dafür, dass viele einen längeren Umweg in Kauf nehmen müssen. Denn der Anschluss Allensbach-Ost wird für den Verkehr aus Richtung Konstanz voraussichtlich ab Montag, 15. März, für circa zwei Wochen komplett gesperrt – und dann noch einmal ab Anfang Mai bis voraussichtlich Ende August.
Vor allem Einwohner betroffen
Betroffen sind davon vor allem Allensbacher, die im östlichen Teil des Dorfes wohnen, sowie Besucher, die dorthin wollen. Sie müssen in dieser Zeit bis zum Knoten Mitte weiterfahren und dann durchs Gewerbegebiet und über die Kaltbrunner- und Hafnerstraße, um ans Ziel zu gelangen.
- Allensbach-Ost: Die Sperrung sei nötig, weil in diesem Bereich zunächst im März umfangreiche Kanalbauarbeiten anstehen, erklären die zuständige Neubauleitung Singen und das Regierungspräsidium (RP) Freiburg. Diese dienen der Straßenentwässerung für die Umleitungsstrecke nördlich der B33, die in der zweiten Phase der Sperrung gebaut wird.
Außerdem entstehen dann ein Teilstück der künftigen Kreisstraße und ein Wirtschaftsweg zwischen Allensbach und Hegne. „Aufgrund der umfangreichen Arbeiten und der geltenden Arbeitsschutzrichtlinien ist eine Vollsperrung der Anschlussstelle notwendig“, so die Pressestelle des RP. „Dies beschleunigt auch den Bauablauf.“
- Der neue Anschlussknoten: Die neue Umleitungsstrecke wiederum ist nötig, damit der Anschlussknoten Ost neu gebaut werden kann. Über ihn soll der Verkehr künftig in beide Richtungen auf- und abfahren. Daher braucht es eine Brücke. Weil kurz vor dem Knoten später einmal der Allensbacher Röhrenbergtunnel enden soll, werde er neun Meter tiefer als das heutige Straßenniveau gebaut. Die Brücke wird mit Aufbau circa sechs Meter hoch, sodass die gesamte Konstruktion immer noch rund drei Meter tiefer liegt, erklärte die Neubauleiterin Yvonne Guduscheit.
Ein Teil der nördlichen Umleitungsstrecke werde später als Kreisstraße zwischen Allensbach und Hegne genutzt. Von dieser Kreisstraße können dann die Hegner über den Knoten Ost auf die B 33 fahren. Zudem könne darüber auch der bisherige Anschluss Allensbach-Ost genutzt werden, dieser werde nur etwas Richtung Westen versetzt. Für Fußgänger entsteht bei dieser Umleitungsstrecke/Kreisstraße eine Unterführung.
- Campingplatz Allensbach: Aktuell ist wegen der Corona-Pandemie noch unklar, ab wann Campingplätze und Gastronomie wieder öffnen dürfen. Wenn es so weit ist, wird von der Sperrung in Allensbach-Ost auch der Verkehr aus Richtung Konstanz betroffen sein, der zum Campingplatz Allensbach möchte. Auch dieser muss über den Knoten Mitte von der B 33 abfahren und dann wieder in östlicher Richtung durchs Dorf zurück.

- Campingplatz Hegne: Der Campingplatz und der Bahnhaltepunkt Hegne sind ebenfalls nur über eine Umleitung zu erreichen. Diese führt von der üblichen Abfahrt der B 33 zunächst Richtung Westen und dann in einer größeren Kurve zurück Richtung Osten zum Bahnübergang. Die Neubauleitung und das RP erklären, dass in dem Bereich, der hier umfahren werden muss, eine Bodenstabilisierung nötig sei. Dort würden Erdmassen vom Ausbau bei Allensbach-Ost abgeladen. Dadurch will die Neubauleitung die Setzung des Bodens beschleunigen.
Diese Bodenstabilisierung sei nötig, weil dort später die Umleitungsstrecke für den Tunnelbau bei Hegne (ab 2022) und die neue Kreisstraße gebaut werden. Zudem entstehe in diesem Bereich ein Regenwasserklärbecken. Die Unterführung unter der B 33 bei Hegne (Straße Im Tal) bleibe offen. Der Verkehr aus Richtung Konstanz darf an dieser Abfahrt wie üblich nicht links zum Campingplatz Hegne abbiegen wegen der Gefahr von Rückstaus und Unfällen. Das heißt, dass auch diese Autofahrer den Umweg über den Knoten Mitte nehmen müssen.
- Neuer Straßenanschluss: Im Kurvenbereich der B 33 zwischen Allensbach und Hegne ist südöstlich eine provisorische Straße angebaut worden. Dabei handelt es sich aber nicht um eine weitere Umleitungsstrecke, wie Neubauleitung und RP auf Nachfrage erklären. Dies sei lediglich eine Baustraße.
Bürgermeister Stefan Friedrich meint zur Sperrung des Anschlussknotens Ost: „Es fährt deshalb nicht mehr Verkehr durch den Ort als sonst.“ Es handele sich ja nicht um Durchgangsverkehr von Konstanz nach Radolfzell. Diesen wolle die Gemeinde nicht durch den Ort geleitet haben.
Für die Anwohner der Kaltbrunner- und Hafnerstraße gebe es eine höhere Verkehrsbelastung, räumte er auf Nachfrage ein. Für diese beiden Straßen habe die Gemeinde bei der Straßenverkehrsbehörde ein Halteverbot beantragt, damit der Verkehr wenigstens zügig vorankommt. Zudem werde man in der Hafnerstraße ein mobiles Tempodisplay aufstellen, um Schnellfahrer zu bremsen.
Nicht die erste Umleitung über Knoten Mitte
Der Bürgermeister erinnerte daran, dass Ende der 2010er-Jahre die Ein-/Ausfahrt im Westen über einen noch längeren Zeitraum komplett gesperrt war und deshalb auch viel mehr Verkehr über den Knoten Mitte fuhr. Das sei zwar umständlich gewesen, aber: „Es ging auch.“ Wobei Friedrich betont: „Die Umleitungszeiten müssen so kurz wie möglich sein.“