Die Marienschlucht und vor allem die Frage, wie sie wieder zugänglich wird, beschäftigt seit Jahren die Verantwortlichen im Kreis Konstanz. Nach Änderungen im Zeitplan oder plötzlich günstigeren Finanzen ging es im Gemeinderat von Bodman-Ludwigshafen nun um den Unterhaltungsvertrag für die kommenden Jahre.

Matthias Weckbach, Alt-Bürgermeister und Marienschlucht-Projektleiter, umriss den Sinn und Zweck des Vertrags, den Bodman-Ludwigshafen, Allensbach und Konstanz schließen sollen. Zwar wird die Schlucht voraussichtlich erst gegen Jahresende wieder eröffnen, aber bereits jetzt muss besprochen werden, wer dann wie für laufende Kosten oder im Sicherheitsausschuss verantwortlich ist.

120.000 Euro pro Jahr stehen im Raum

Auf Wunsch von Konstanz gehe es bei dem Vertrag zunächst um die Jahre 2024 und 2025. Dabei wies Weckbach darauf hin, dass dieses Jahr eigentlich noch keine Kosten entstehen, da in der Schlucht erst noch alles für die Wiedereröffnung fertiggebaut werden müsse.

Für die technische Überwachung der Marienschlucht und des Mondfelsens brauche es ein Ranger-Konzept. Weckbach hatte das Konzept in verschiedenen Sitzungen bereits mehrfach vorgestellt. Dabei wird ein Ranger bestimmte Aufgaben haben und auf Sicherheitsaspekte achten. Im Vertrag steht dafür eine Summe von 120.000 Euro jährlich für die verschiedenen Aufgaben der Unterhaltung und Sicherheit. Weckbach ging jedoch davon aus, dass sich diese Summe noch reduzieren lasse.

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Spenden per QR-Code auf Schildern möglich

Der Alt-Bürgermeister sagte, grundsätzlich würden die Gemeinden Bodman-Ludwigshafen, Allensbach und Konstanz die Unterhaltungskosten tragen. Doch man hoffe auf weitere Beteiligungen anderer Kommunen, wie es früher auch gewesen sei. Früher hätten sich Sipplingen, Überlingen und Reichenau beteiligt.

Marienschlucht-Projektleiter Matthias Weckbach (Mitte) spricht über den Sicherheitsausschuss. Links sitzt Sandra Domogalla, Leiterin ...
Marienschlucht-Projektleiter Matthias Weckbach (Mitte) spricht über den Sicherheitsausschuss. Links sitzt Sandra Domogalla, Leiterin Tourismus, Kultur und Marketing, rechts ist Bürgermeister Christoph Stolz. | Bild: Löffler, Ramona

Außerdem werde an den Schildern in der Marienschlucht ein QR-Code sein, über den gespendet werden könne. Bei einer fünf- oder sechsstelligen Anzahl von Gästen und 1 Euro pro Person könne dabei eine gute Summe für die Unterhaltungskosten zusammenkommen. Im Gespräch mit dem SÜDKURIER sagte er, der Entwurf der Schilder sei fast fertig. Vor der Schließung der Marienschlucht seien jährlich rund 160.000 Besucher gekommen. „Ich glaube, wir kommen zu den alten Zahlen zurück.“

Summe für schnelle Maßnahmen soll höher sein

Über die vorgeschlagenen 5000 Euro als Grenze für Aufträge, die der Sicherheitsausschuss eigenmächtig bei Bedarf vergeben darf, gab es eine kleine Diskussion. Sonja Hildebrand (Freie Wähler) fand den Betrag etwas knapp bemessen. Weckbach selbst stellte aus Erfahrung eine Summe von 25.000 Euro in den Raum, die in den 120.000 Euro enthalten wären.

Schließlich einigte sich das Gremium darauf, die Formulierung „bis zu 25.000 Euro“ in den Vertrag aufzunehmen. Bürgermeister Christoph Stolz merkte nur an, es sei nicht abschätzbar, wie das Allensbach und Konstanz sehen. Deren Räte müssen den Vertrag auch noch beraten.

Die Tore am Uferweg unter dem Mondfelsen werden wie das neue Marienschlucht-Logo gestaltet. Die Metalltore mit Holzvertäfelung dienen ...
Die Tore am Uferweg unter dem Mondfelsen werden wie das neue Marienschlucht-Logo gestaltet. Die Metalltore mit Holzvertäfelung dienen gleichzeitig als Infotafeln. | Bild: Christian Seng / Büro 365 Grad Freiraum und Umwelt

Wer im Sicherheitsausschuss sitzen wird

Für den geplanten Sicherheitsausschuss der drei Gemeinden wurden in der Sitzung die Mitglieder festgelegt. „Er soll nicht zu groß werden“, so Weckbach. Deshalb schlug er als Mitglieder aus Bodman-Ludwigshafen zwei Ratsmitglieder und den Bürgermeister vor. Bürgermeister Christoph Stolz nannte seine beiden Stellvertreter Alessandro Ribaudo und Sonja Hildebrand, doch Ribaudo verwies auf seinen Fraktionskollegen Michael Koch, der bei der DLRG ist und sich daher viel besser im Bereich und Thema Marienschlucht auskennt. Die Räte entschieden mehrheitlich für Sonja Hildebrand, Michael Koch und Christoph Stolz.

Das neue Logo der Marienschlucht: Der Spalt in der Mitte symbolisiert die Schlucht, daneben der Mondfels und die blaue Linie ist der ...
Das neue Logo der Marienschlucht: Der Spalt in der Mitte symbolisiert die Schlucht, daneben der Mondfels und die blaue Linie ist der See. Oben fliegt der geschützte Wanderfalke. | Bild: pragmadesign, Armin Dett und Ralf Staiger

Auf SÜDKURIER-Rückfrage erklärte Weckbach, insgesamt kämen jeweils drei Mitglieder aus der Seegemeinde, Allensbach und Konstanz in den Ausschuss. Zudem solle es weitere Mitglieder geben, zum Beispiel aus dem Forstbereich. Wie viele Personen es letztendlich insgesamt sein werden, ist noch offen.