Und nochmal 40 000 Euro mehr. Die Kosten für den Anbau an den Bodmaner Kindergarten steigen bereits das dritte Mal. Der Gemeinderat stimmte nach einer detaillierten Präsentation von Architekt Thomas Krämer und seiner Mitarbeiterin Caroline Fallert für die Vergaben von sieben Gewerken. Fünf davon werden teurer als geplant. Es gab zwar auch Einsparungen, doch diese können nur einen Teil der Mehrkosten abfangen. Mit diesen Steigerungen sowie Brandschutzauflagen sind aus einer Kostenberechnung im Juni über 458 500 Euro für die Baumaßnahme nun 498 900 Euro geworden. Aufgrund der Kostenschätzung im vergangenen Jahr hatte die Gemeinde für dieses Jahr 360 000 Euro in den Haushalt eingestellt. Nur die Baunebenkosten, die seine Planungsleistungen beinhaltet, sind noch gleich. "Wir wollen nicht mehr dafür", so Krämer.

Der Kindergarten-Anbau hat damit ein Problem, das sich auch an anderen Stellen in der Gemeinde und der Region zeigt: Bauen wird rasant teurer. Zudem kämen manchmal gar keine Angebote zurück. Dies erzählte Ortsbaumeister Ralf Volber zu Schlossereiarbeiten beim Hochwasserschutz in Ludwigshafen und Krämer zur Verglasung für den Brandschutz beim Kindergarten-Anbau erklärte. Da Krämer einen Tipp von einer Firma für einen Unternehmer bekommen hat, der dies machen würde, entschied sich der Gemeinderat einstimmig dafür. Im Falle einer Dringlichkeit sei die direkte Vergabe ohne neue Ausschreibung machbar, erklärte Ortsbaumeister Ralf Volber auf Rückfrage aus dem Gremium.

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Und so entstanden Verschiebungen bei den Kosten: Die bisher abgeschlossenen Arbeiten waren mit 42 300 Euro günstiger. "Wir haben 18 000 Euro gespart, aber das ist ein Puffer, der weggeht", so Krämer. Die Anforderungen an den Brandschutz tragen unter anderem dazu bei. Der zuständige Mitarbeiter im Landratsamt sei hinsichtlich der Auflagen, die bei einer Gebäudelänge ab 40 Meter vorgeschrieben seien, absolut kompromisslos, erklärte der Architekt. Deshalb waren noch zwei 1,2 Meter breite Fluchttüren sowie ein Fluchtbalkon mit Treppe nötig, da das Gebäude zwar ebenerdig, aber wegen der Hanglage an der Nordseite 1,5 Meter über dem Boden ist. Es seien kaum Angebote von günstigen Firmen zurückgekommen. Es kam nun auch noch hinzu, dass die Baustelle einen Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator (SiGeKo) braucht. Dies schlägt mit knapp 1400 Euro zu Buche. Bei der Gemeinde hat bisher niemand diese Qualifikation.

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Beim Dach kam nochmals kurz die Diskussion um dessen Begrünung auf. Der Gemeinderat entschied letztendlich, die 8000 Euro Mehrkosten zu genehmigen. Klaus Gohl (Freie Wähler) verwies darauf, dass Flachdächer zu begrünen seien: "Wir schreiben es Bauherren vor. Da wäre es nicht gut, wenn es die Gemeinde nicht macht." Krämer stimmte zu und erklärte, dass es bei den Elektroarbeiten noch Einsparpotenzial geben könnte, das er ausloten will.

Ursprünglich hätte der Anbau Ende 2018 fertig sein sollen. Nun soll bis dahin der Rohbau stehen und über Weihnachten soll der Estrich trocknen. Dann steht der Innenausbau an und spätestens Ende März ist die Fertigstellung.