Rund 203 Hektar Forst auf dem Bodanrück oberhalb von Bodman in Richtung Langenrain sollen in Zukunft zum Bannwald erklärt werden. Das strebt das Gräfliche Haus Bodman als Eigentümer der Fläche an. Wie Johannes von Bodman auf SÜDKURIER-Nachfrage berichtet, handelt es sich bei dem betroffenen Gebiet um relativ steile Hänge, die bisher forstwirtschaftlich bewirtschaftet wurden, wobei zum Teil Seilkräne zum Einsatz gekommen seien. Ausgenommen vom Bannwald sind die Bereiche, die für die Wiedereröffnung der Marienschlucht wichtig sind.

Bannwälder sollen unberührt bleiben

Hintergrund des Vorhabens sei der Naturschutz. Denn Bannwälder sollen unberührt bleiben, in ihnen ist darum die forstwirtschaftliche Nutzung nicht erlaubt. Der Wald wird sich selbst überlassen, „damit sich die Fauna und Flora frei entwickeln kann“, erklärt Johannes von Bodman.

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Wie die Anstalt öffentlichen Rechts Forst Baden-Württemberg (ForstBW) auf ihrer Internetseite berichtet, liegt der Anteil wertvoller Alt- und Totholzstrukturen, die verschiedenen Arten als Unterschlupf, Brutplatz oder Nahrungsquelle dienen, in Bannwäldern in der Regel über denen bewirtschafteter Wälder. Allerdings soll im Bannwald laut Johannes von Bodman auch weiterhin Jagd betrieben werden. „Das muss man auch, damit alle Gehölze eine Chance haben“, sagt er. Sie müssen vor Wildverbiss geschützt werden. Bereits heute ist die betroffene Fläche über Bodman Landschaftsschutzgebiet.

Satzung wurde öffentlich ausgelegt

Doch bevor der Bannwald eingerichtet wird, hat das Gräfliche Haus die Satzung des Bannwaldes öffentlich ausgelegt. Wie Johannes von Bodman berichtet, können nun verschiedene Behörden und Verbände Stellung dazu nehmen. Sollte nichts gegen die Einrichtung sprechen, werde die Satzung unterschrieben und rechtskräftig. Das könnte es im Laufe des Jahres soweit sein, so Johannes von Bodman.

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Auch die Gemeinde Bodman-Ludwigshafen hat sich in diesem Zusammenhang in ihrer jüngsten Sitzung mit dem Vorhaben beschäftigt. Wie aus den Sitzungsunterlagen hervorgeht, schafft die Einrichtung eines Bannwaldes wichtige Ökopunkte, zudem seien aus Sicht der Verwaltung keine kritischen Punkte vorhanden.

Bestehende Wanderwege sollen erhalten bleiben

Hauptamtsleiter Stefan Burger berichtet, dass die bestehenden Wanderwege erhalten bleiben sollen und die Erstellung neuer Wege sei ohnehin schon aufgrund des aktuellen Status als besonderes Schutzgebiet schwierig genug. „Da ändert sich durch die Ausweisung als Bannwald nichts.“ Zudem können bis zu zehn Aussichtspunkte angelegt werden.

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Allerdings könne der Bannwald nicht mehr seine Bodenschutzfunktion auf Dauer erfüllen, „da Baumwurzeln nicht in den Molassefelsen eindringen können und beim Zusammentreffen verschiedener Faktoren eine natürliche Erosion eintreten wird“, heißt es in der Sitzungsvorlage. Stefan Burger weist zudem darauf hin, dass es sein könne, dass sich der Unterhaltsaufwand erhöhe, wenn Bäume auf die Wege stürzen, wenn der Wald nicht mehr gepflegt werde. Der Gemeinderat stimmte der Einrichtung des Bannwaldes zu.