Hohe Ehrungen gab es beim Start in die neue Amtsperiode des Gemeinderats von Bodman-Ludwigshafen. Absolute Spitzenreiterin war dabei Claudia Brackmeyer, die eine Auszeichnung des Gemeindetags für 25 Jahre als Rätin erhielt und nun ihre sechste Amtszeit begonnen hat.
Bürgermeister Christoph Stolz sagte bei seiner Würdigung, viele Einwohner würden einen Gemeinderat ohne Claudia Brackmeyer gar nicht kennen. Er scherzte sogar, dass die jüngeren Einwohner sicherlich denken müssten, in der Gemeindeordnung stehe irgendwo, dass diese Rätin immer Mitglied sein müsse. Zudem hob er ihren Einsatz für die Gemeinde und ihre Herzensthemen im Sozialen hervor. Sie sei ein Ruhepol im Rat und immer sachlich sowie zielführend. „Wir sind froh, dich zu haben.“

Jahrzehntelanges Ehrenamt
Die 76-Jährige sagte offen, sie habe überlegt, ob sie nochmal antrete, finde jedoch eine gute Mischung der Generationen im Gremium gut. Im Rückblick auf die 25 Jahre als Rätin sei die Einrichtung der Kinderkrippe in der Sernatingen-Schule einer der Höhepunkte für sie.
Ihr Fraktionskollege Kurt Schmidt, der nun endgültig in den Ratsruhestand geht, war unter den drei Geehrten für 20 Jahre als Gemeinderat. Stolz sagte zu Kurt Schmidt, Alessandro Ribaudo (CDU) und Michael Koch (CDU): „20 Jahre sind eine unglaubliche Leistung, die Respekt verdient.“
Schmidt, der in seinen Amtszeiten mit Pause dazwischen alle Bürgermeister erlebt hat, habe die Entwicklung von Bodman stark mitgeprägt. Stolz nannte vor allem die Sporthalle als Beispiel, für die sich der SPD-Rat eingesetzt habe.

Großes Lob für den Stellvertreter
Christoph Stolz würdigte bei Koch dafür, wie gut dieser immer bei allen Themen informiert sei. Während seines Wahlkampfs habe man ihm Koch sogar als „Bürgermeister von Bodman“ vorgestellt, was die Wertschätzung im Ort zeige. Der Rathaus-Chef hob bei Ribaudo den unglaublichen Sachverstand bei Finanzthemen hervor. Er und sein Vorgänger Matthias Weckbach hätten „den besten Stellvertreter, den man sich wünschen kann“.
Vier Räte sind seit zehn Jahren im Amt und haben viel bewegt: Sonja Hildebrand (Freie Wähler), Alwin Honstetter (CDU), Christoph Leiz (Grüne) und Uwe Specht (Freie Wähler). Stolz dankte Sonja Hildebrand dafür, dass sie ihm und dem Gremium immer mit Rat und Tat zur Seite stehe. Sie fördere auch sehr den Zusammenhalt im Rat.

Alwin Honstetter bringe sich mit viel Engagement ein und sei ein glühender Verfechter der Vereine. „Das wissen wir zu schätzen“, so Stolz. Bei Christoph Leiz lobte er, dass dieser immer ein offenes Ohr und waches Auge habe. „Das ist wichtig in Zeiten von Kritik-Verdrossenheit“, betonte der Bürgermeister. Er würdigte schließlich bei Uwe Specht dessen Sachverstand bei Themen der Landwirtschaft.
Drei Räte scheiden aus, drei kommen neu
Drei der bisherige 14 Gemeinderäte sind nun ausgeschieden und drei neue wurden gemeinsam mit den erfahrenen Kollegen für die kommenden fünf Jahre verpflichtet. Christoph Stolz dankte Tonja Sailer (Grüne), Kurt Schmidt (SPD) und Nadine Thiemig (CDU), dass sie ihre Zeit für das Ehrenamt eingesetzt haben. Nadine Thiemig habe sich besonders beim Kindergarten-Neubau eingebracht und Tonja Sailer habe immer der Schutz und die Pflege der Natur am Herzen gelegen.

Allgemein betonte der Rathaus-Chef, wie offen und vertrauensvoll die Zusammenarbeit in diesem Gremium sei. Diese Offenheit sei typisch für die Seegemeinde. Er wollte zwar keine lange Rede halten, aber den zahlreichen Anwesenden mit einigen Stichworten vor Augen führen, was das der Rat in den vergangenen fünf Jahren erreicht hat: viele Projekte im Bereich der Mobilität, den laufenden Neubau des Kindergartens St. Michael, die Herausforderungen der Flüchtlingsunterbringung, der Feuerwehrbedarfsplan oder auch dass die Marienschlucht bald wieder offen sein wird. „Der Rat hat eine Unmenge an Themen bewegt. Das ist spitzenklasse“, sagte Stolz.
Das Beste für die Gemeinde im Blick
Er wünschte allen neu- oder wiedergewählten Räten, immer das Vertrauen der Wähler zu behalten – auch wenn Entscheidungen hart und schwer seien. Die Aufgabe des Rates sei es, das Allgemeinwohl zu fördern. Er schätze die Debatten im Gemeinderat und würde es gar nicht anders wollen, auch wenn er für kurze, effiziente Sitzungen sei. „Bei den Diskussionen ist uns allen bewusst, dass es um das Beste für die Gemeinde geht“, so Stolz.
Schließlich sprachen die 14 Gemeinderäte, denen jetzt auch Erika Zahn (ÖDP), Daniel Trisner (CDU) und Andreas Späth (Freie Wähler) angehören, mit erhobener Hand gemeinsam mit Christoph Stolz die Verpflichtungsformel für die neue Amtszeit. In Rekordzeit folgten daraufhin die vorbesprochenen und einstimmigen Entscheidungen über die Zusammensetzung der Ausschüsse und Bestimmung von Vertretern außerhalb der Gemeinde. Alessandro Ribaudo (CDU) bleibt der erste Bürgermeisterstellvertreter und Sonja Hildebrand (Freie Wähler) die zweite Bürgermeisterstellvertreterin.
Besetzungen für drei Gemeindeausschüsse
Der Bauausschuss setzt sich zusammen aus Uwe Specht (Freie Wähler), Andreas Späth (Freie Wähler), Sonja Hildebrand (Freie Wähler), Claudia Brackmeyer (SPD), Michael Koch (CDU), Alwin Honstetter (CDU), Christian Pichler (CDU) und Alessandro Ribaudo (CDU). Stellvertreter sind Erika Zahn (ÖDP) und Daniel Trisner (CDU).
Im Touristikausschuss sitzen Ester Moll (Freie Wähler), Petra Haberstroh (Freie Wähler), Erika Zahn (ÖDP), Christoph Leiz (Grüne), Daniel Trisner (CDU), Dietmar Specht (CDU), Michael Koch (CDU) und Alwin Honstetter (CDU). Stellvertreter sind Claudia Brackmeyer (SPD) und Andreas Späth (Freie Wähler).
Der Schulbeirat setzt sich zusammen aus Esther Moll (Freie Wähler), Uwe Specht (Freie Wähler), Petra Haberstroh (Freie Wähler), Erika Zahn (ÖDP), Christian Pichler (CDU), Michael Koch (CDU) und Alessandro Ribaudo (CDU). Als Stellvertreter wurden Claudia Brackmeyer (SPD) und Daniel Trisner (CDU) bestimmt.