Die Erweiterung des Weilerkapellen-Parkplatzes am Ortseingang von Bodman ist zwar eine beschlossene Sache, doch um einige Details gibt es noch Debatten. In der jüngsten Ratssitzung stellte Stadtplaner Andreas Wieser die beiden überarbeiteten Bebauungspläne „Parkplatz Weilerkapelle Teil 1“ sowie „Weilerkapelle West“ des Großprojekts für mehr Parkraum vor. Damit stießen er und die Verwaltung direkt auf Kritik aus dem Gremium, da sich manche Ratsmitglieder von neuen Details in Verbindung mit der Bitte der Verwaltung über eine Entscheidung überrumpelt fühlten.

Ein Archivbild des Weilerkapellen-Parkplatzes aus der Luft.
Ein Archivbild des Weilerkapellen-Parkplatzes aus der Luft.

Wieser erklärte, er habe intensiv an dem Bebauungsplan gearbeitet. Es seien einige Korrekturen notwendig gewesen, da unter anderem die Führung des Rad- und Gehwegs ein Problem gewesen sei. Die Anpassungen sollen sicherstellen, dass die Wege später auch wirklich benutzt werden, erläuterte er. Auch bei der Einfahrt gab es Änderungen. Sie sei verlegt worden, damit sie auch wirklich angenommen werde und die Gäste den Parkplatz mit 230 Stellplätzen benutzen, anstatt weiter in den Ort zu fahren, um dort einen Parkplatz zu suchen.

Auf dem Weilerkapellen-Parkplatz selbst sei die Verkehrsführung nun so vorgesehen, dass es möglichst keinen Gegenverkehr gebe. „Die Stellplätze haben 2,65 Meter Breite, da die Zeit von 2,50 Metern vorbei ist“, sagte der Stadtplaner im Hinblick auf große, breite Autos, die immer häufiger würden. Das bedeute jedoch einen Verlust von etwa neun Plätzen. Allerdings seien mit den Änderungen auch mehr Behindertenparkplätze vorgesehen – es seien nun insgesamt sieben Stück.

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Hecken sollen Feinstaub reduzieren

Der Erweiterungsteil des Weilerkapellen-Parkplatzes beinhaltet auch die Zufahrt für das künftige Neubaugebiet Kapellenäcker II, das sich noch ganz am Anfang der Entwicklung befindet. Dafür sei nun im Entwurf die Zufahrt verändert worden, so Wieser. Zudem könnten durch eine veränderte Straßenführung zwei Baum-Naturdenkmale erhalten bleiben. Insgesamt wies er darauf hin, dass der Parkplatz sehr mir Bäumen durchgrünt werden solle. Hecken seien zudem dazu gedacht, die Feinstaubbelastung zu reduzieren. „Wir machen mehr für Pflanzen und Tiere als bisher“, sagte er zu verschiedenen Maßnahmen.

Wo im Hintergrund noch ein landwirtschaftliches Gebiet ist, soll der Weilerkapellen-Parkplatz ortsauswärts erweitert werden. Dieses Bild ...
Wo im Hintergrund noch ein landwirtschaftliches Gebiet ist, soll der Weilerkapellen-Parkplatz ortsauswärts erweitert werden. Dieses Bild ist ein Archivfoto. | Bild: Löffler, Ramona

Die größte Veränderung der Pläne sei bei den Wohnmobilstellplätzen, für die ein Sondergebiet Tourismus ausgewiesen werden müsse. Dort sei nun noch ein kleines Gebäude vorgesehen, das später noch näher geplant werden müsse. Und im Hinblick auf Starkregenereignisse erläuterte Wieser, es solle einen Graben im dortigen Bereich geben, der Wasser ableite. Ein Erdwall soll für den Lärmschutz zwischen Parkplatz und Baugebiet sorgen.

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Lärmschutz-Erdwall würde 1600 Quadratmeter Fläche kosten

Michael Koch (CDU) zeigte sich enttäuscht: „Schade, dass wir das beschließen sollen, ohne dass wir uns einbringen konnten.“ Er merkte zur Kapellenäcker-Zufahrt an, es seien eigentlich mal zwei Zufahrten geplant gewesen, und wie sehr beim Baugebiet noch alles am Anfang sei: „Wir müssen uns erst klar sein, wie wir weitermachen.“ Koch äußerte auch Kritik am angedachten Lärmschutz-Erdwall, der laut Wieser rund 1600 Quadratmeter einnehmen würde. Koch wäre eine andere Lösung lieber, um keinen wertvollen Baugrund zu verlieren.

Es entstand daraufhin eine Diskussion um Lärmschutzwerte und wie viel Verkehr zum Beispiel nachts auf dem Parkplatz zu erwarten wäre. Koch plädierte für eine Lärmschutzwand statt eines Walls, um Flächen zu sparen.

Der Verkehr soll künftig so gelenkt werden, so dass er automatisch am Weilerkapellen-Parkplatz (hier rechts nach dem Ortseingang) vorbei ...
Der Verkehr soll künftig so gelenkt werden, so dass er automatisch am Weilerkapellen-Parkplatz (hier rechts nach dem Ortseingang) vorbei kommt. und nicht über die andere Zufahrtsmöglichkeit beim Sportplatz fließt. | Bild: Löffler, Ramona

Spätere Änderungen im Verfahren sind möglich

Laut Hauptamtsleiter Stefan Burger wäre ohne eine Entscheidung aufgrund der Fristen für die Offenlagen in diesem Jahr kein Satzungsbeschluss mehr möglich: „Das ist ein richtiges Problem.“ Koch bemängelte diesen Zeitdruck: „Wir sehen die Pläne zum ersten Mal in dieser Form.“

Wieser gab jedoch Entwarnung: „Es spricht nichts dagegen, später im Verfahren etwas zu überplanen, wenn wir wissen, wie das Wohngebiet aussehen soll. Dann können wir auch die Kosten einer Wand und eines Walls einander gegenüber stellen.“ Das Gremium segnete die beiden Planentwürfe schließlich ab, damit sie in die Offenlage gehen können.