Schlechte Straßen, zu viel Lärm oder auch fehlende Straßenbeleuchtung erregten die Gemüter bei der ersten Kandidatenvorstellung der CDU Bodman-Ludwigshafen im Hotel Krone. Dabei wurde es teilweise so intensiv, dass es über den Anlass der Veranstaltung oder die rechtlichen Möglichkeiten der Gemeinderäte hinausging.

Der Nebenraum der Krone war voll und es mussten sogar noch zusätzliche Stühle gebracht werden. 13 der 14 Kandidaten waren anwesend und stellten sich nach den Begrüßungen von Jürgen Beirer, Vorsitzender und Kreistagskandidat, und dem amtierenden Ratsmitglied Alessandro Ribaudo vor. Er betonte, dass der Gemeinderat ein Netzwerk ohne Fraktionszwang sei – alle arbeiten zusammen.

Die Kandidaten stellen sich vor

Ribaudo erklärte, die Reihenfolge auf dem Stimmzettel sei ausgelost worden. In dieser Abfolge folgte auch die Vorstellungsrunde, in der der 42-jährige Florian Stegen den Anfang machte. Stegen will die Stärken der Gemeinde bewahren und die Chancen nutzen: „Für sinnvolle Projekte muss man gut Geld in die Hand nehmen.“ Alwin Honstetter (70) ist bereits seit zehn Jahren im Gemeinderat. „Ich bin darin erfahren, nachhaltige Entscheidungen zu treffen“, sagte er. Zu den neuen Kandidaten gehört der 64-jährige Daniel Trisner. Sein Standpunkt: Man müsse nicht nur etwas anfangen, sondern das Durchhalten sei entscheidend.

Jürgen Beirer, Vorsitzender und CDU-Kreistagskandidat, begrüßt die Kandidaten und Gäste.
Jürgen Beirer, Vorsitzender und CDU-Kreistagskandidat, begrüßt die Kandidaten und Gäste. | Bild: Löffler, Ramona

Viele Kandidaten sprechen Finanzen an

Der 56-jährige Michael Koch ist bereits seit 20 Jahren im Gremium und strebt die Wiederwahl an. Zu seinen Schwerpunkten erklärte er, ihm seien solide Gemeindefinanzen und die Förderung des Ehrenamts wichtig. Tina Stark (46) ist vor 17 Jahren zugezogen, aber inzwischen stark in der Seegemeinde verwurzelt. Sie ist unter anderem Elternbeirätin und möchte sich für ihre Wahlheimat einsetzen.

Der 50-jährige Alessandro Ribaudo sitzt seit 2004 im Gemeinderat und ist Bürgermeisterstellvertreter. „Meine Motivation ist ungebrochen“, sagte er. Ihm gehe es darum, immer die beste Lösung zu finden. Zudem habe er immer das Thema Finanzen im Kopf und wisse aus seinem Vereinsengagement um die Sorgen und Herausforderungen der Vereine. Sein Ratskollege Christian Pichler (41), der auch Abteilungskommandant der Feuerwehr Ludwigshafen ist, betonte die Bedeutung eines ausgewogenen Gemeindehaushalts.

„Der Ort liegt mir am Herzen“

Die 42-jährige Ramona Licina kennt beide Ortsteile als Wohnort und ist in mehreren Vereinen aktiv. „Der Ort liegt mir am Herzen. Ich möchte Verantwortung übernehmen und mich im Gemeinderat engagieren“, erklärte sie. Gabriele Zwisler (63) war von 2009 bis 2019 Gemeinderätin. Die Architektin findet vor allem in Hinsicht auf Bauthemen und deren Herausforderungen: „Dem Gemeinderat würde es gut stehen, wenn eine Architektin ihre Ideen einbringen kann.“ Die zweifache Mutter Katja Friedrich (47) ist mit ihrer Familie vor fünf Jahren zugezogen und möchte nun ihr unternehmerisches Wissen in die Ratsarbeit einbringen.

Mario Pyhan (57), der Inhaber der Krone, berichtete aus seiner Arbeit und, dass ihm die Menschen wichtig seien. Er wolle sich daher für seine Mitbürger und Kollegen einsetzen. Der amtierende Rat Dietmar Specht (70) strebt eine dritte Amtszeit an. Er lege Wert darauf, das Geld zusammenzuhalten, da schwierige Zeiten auf die Gemeinde zukämen. Der 39-jährige Matthias Hermann, der in mehreren Vereinen aktiv ist, hielt sich kurz: Er wolle sich für den Erhalt der Heimat einsetzen.

Alessandro Ribaudo schildert, dass die Reihenfolge der CDU-Kandidaten auf dem Wahlzettel ausgelost worden ist.
Alessandro Ribaudo schildert, dass die Reihenfolge der CDU-Kandidaten auf dem Wahlzettel ausgelost worden ist. | Bild: Löffler, Ramona

Kreistagskandidaten kommen auch zu Wort

Schließlich stellten sich auch Jürgen Beirer und Matthias Weckbach als Kreistagskandidaten kurz vor. Er finde es wichtig, dass sich auch Nicht-Bürgermeister im Kreistag mit ihrem Wissen einbringen können, so Beirer. Die kommunale Wirtschaft und die Infrastruktur in verschiedenen Bereichen seien für ihn wichtige Themen.

Der amtierende Kreisrat Weckbach erklärte, auf Kreiseben gehe es um einige Themen, die für alle wichtig seien. Also Beispiel nannte er die Gesundheitsversorgung, aber auch die Verkehrsinfrastruktur.

Das könnte Sie auch interessieren

Wähler beginnen eine rege Diskussion

Mobilität und Verkehr griff direkt ein Wähler als Thema auf, er hatte eine ganz konkrete Frage zum Parken in Wohngebieten, wo Tagesgäste oft Plätze an den Straßen blockieren. Marion Pyhan nannte Anwohnerparkausweise als Möglichkeit. Alessandro Ribaudo verwies auf das 5-Euro-Tagesticket auf einigen Parkplätzen und dass man an manchen Stellen am Ortsrand sogar kostenlos parken könne. Das sei eine bewusste Verkehrslenkung der Besucher.

Bei der Kandidatenvorstellung entsteht eine rege Debatte über viele Themen. Verkehr kommt dabei mehrfach auf.
Bei der Kandidatenvorstellung entsteht eine rege Debatte über viele Themen. Verkehr kommt dabei mehrfach auf. | Bild: Löffler, Ramona

Doppelte Kritik gab es zur Wiesenstraße, bei der es um die Beleuchtung nachts sowie den Gehweg ging. Ein Anwohner sagte, er vermisse den Fokus auf das Bestehende, wenn es um Sanierungen gehe. Die Wiesenstraße sei ein Flickenteppich und dort werde seit Jahrzehnten nichts gemacht. Gabriele Zwisler erläuterte das Vorgehen der Gemeinde bei Sanierungen und der Verlegung von Glasfaser beziehungsweise Leerrohren dafür. Es mache keinen Sinn, die Straße jetzt aufzureißen und in ein paar Jahren nochmal.

Das könnte Sie auch interessieren

Kritik an fehlenden Laternen und mehr

In einer etwas hitzigen Debatte kristallisierte sich heraus, dass die Laternen aufgrund der Energiesparmaßnahmen anders eingestellt sind. Ein Bürger sagte schließlich, er erwarte von den Vertretern der Gemeinde, dass sie mit offenen Augen durch die Straßen laufen und Probleme erkennen. Ein anderer Einwohner kritisierte, dass es beim Restaurant Rosmarin im Schlössleweg ortseinwärts total dunkel sei, weil es dort über eine längere Strecke gar keine Laterne gebe. Tina Stark überlegte, dies könnte man in den Schulwegeplan aufnehmen, da dort vermutlich auch Kinder morgens im Dunkeln laufen müssen. Alessandro Ribaudo gab den Anwesenden als Tipp mit, die Einwohnerfrageviertelstunde zu Beginn der Ratssitzungen zu nutzen, um dort ihre Sorgen mitzuteilen, damit die Verwaltung zeitnah reagieren könne.