Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Bodman-Ludwigshafen löst immer wieder Diskussionen aus. Im Gemeinderat kam das Thema erneut auf, als Alwin Honstetter (CDU) in der jüngsten Sitzung die Sorgen und den Unmut von Grundstücksbesitzern einbrachte. Dabei ging es um Reaktionen zu Aussagen aus der vorherigen Sitzung, dass 75 unbebaute Grundstücke brachliegen würden, aber erschlossen seien und eigentlich jederzeit bebaut werden könnten.
Honstetter sagte, viele Leute hätten ihn angesprochen und gefragt, ob die Eigentümer der 75 unbebauten Grundstücke nun die Sündenböcke für den Mangel an bezahlbarem Wohnraum seien. Die Äußerungen der Verwaltung in der vorangegangenen Sitzung hätten das Gefühl erzeugt, dass es Konfliktpotenzial gebe.
Aktivierung brachliegender Grundstücke ist Ziel
Bürgermeister Matthias Weckbach verwies daraufhin auf die wohnbaupolitischen Grundsätze der Gemeinde, die der Gemeinderat im Juli 2018 beschlossen hat. Darin sei ein Punkt die Aktivierung brachliegender Grundstücke. „Wir haben 75 Grundstücke, die nicht bebaut, aber voll erschlossen sind“, sagte Weckbach nochmals. Zusammengerechnet entsprächen diese Flächen der Größe des Baugebiets Haiden. Die Grundstücke seien komplett mit Straßen, Kanälen und Wasserversorgung erschlossen.
Umliegende Besitzer hätten beispielsweise sogar höhere Wassergebühren, weil bei unbebauten Grundstücken ohne Wasserversorgung keine erhoben würden. Kosten würden somit derzeit auf weniger Schultern verteilt.
„Wir wollen niemanden zum Sündenbock deklarieren, aber zum Nachdenken bringen“, betonte Weckbach. Wenn die Gemeinde den einen oder anderen anregen könne, sein Grundstück doch zu bebauen, wäre dies ein Erfolg, da es den Wohnungsmarkt etwas entlasten würde.

Unterschiede zwischen den Ortsteilen
Er schilderte zudem, dass es schwerer sei, bezahlbare Mietwohnungen in Bodman zu finden als in Ludwigshafen. In Bodman sei der Mietmarkt kleiner. Deshalb wolle die Gemeinde im künftigen Neubaugebiet „Untere Kapellenäcker“ für mehr Geschosswohnungsbau sorgen.