Schon seit vielen Jahren steht die Sanierung der Tudoburghalle in Honstetten auf der Tagesordnung des Eigeltinger Gemeinderats. Dass sie sanierungsbedürftig ist, bezweifelt niemand. Doch die finanziellen Mittel der Gemeinde ließen eine Sanierung bisher nicht zu. Nun ist ein wichtiger Schritt getan. Die Honstetter gründeten den Förderverein Tudoburghalle Honstetten. Das hat in Eigeltingen Tradition, auch die Heudorfer haben mit großem ehrenamtlichen Engagement ihre Hochbuchhalle realisiert. Dort wurde bereits 1996 ein Förderverein gegründet, der heute noch immer aktiv ist.

Sanierung ist seit 2011 ein Thema

Vor 50 Jahren wurde die Tudoburghalle mit einfachsten Mitteln gebaut und seither gut gepflegt. Sie ist baulich eng mit der Alten Schule verbunden, in der jetzt der Kindergarten ist. Für diesen wurden bereits umfangreiche Baumaßnahmen umgesetzt, die auch die Hallennutzung betreffen. Ortschaftsrat und Gemeinderat sprachen bereits 2011 über mögliche Sanierungsmaßnahmen, die vier Jahre später konkreter wurden, aber wegen fehlender Finanzierungsmöglichkeiten immer wieder verschoben wurden.

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Nun stellte der Förderverein sein Konzept vor. Ein Neubau soll es werden, eine zeitgemäße Sanierung sei unbezahlbar. Der Gemeinderat schloss sich dem Konzept an.

„Die Tudoburghalle ist marode und die Heizung ist am Ende.“Alois Fritschi, Bürgermeister Eigeltingens
„Die Tudoburghalle ist marode und die Heizung ist am Ende.“Alois Fritschi, Bürgermeister Eigeltingens | Bild: Claudia Ladwig

„Die Heizung ist am Ende“

Bürgermeister Alois Fritschi steht dem Ratsbeschluss, einen Bauantrag für eine neue Halle zu stellen, positiv gegenüber: „Ich freue mich, dass der gesamte Gemeinderat hinter dem Projekt steht. Die Tudoburghalle ist marode und die Heizung ist am Ende. Es geht um eine machbare Erneuerung der Halle, die finanziell auf gesundem Boden steht.“ Architekturbüro Stemmer und Verwaltung wollen den Bauantrag dann in der Juli-Sitzung vorstellen.

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Nasser Boden erschwert das Projekt

Architekt Alexander Stemmer kennt sich mit der Halle aus. Er glaubt nicht an eine Sanierung, sondern hält einen Neubau für sinnvoll: „Der Baugrund unter und neben der Tudoburghalle ist völlig durchnässt. Dies ergaben mehrere Kernbohrungen durch die Bodenplatte des bestehenden Gebäudes, die im Januar 2021 gemacht wurden.“ Das Wasser habe viele Schäden in der Halle verursacht, deren Sanierung mit Aufwand und Kosten in keinem Verhältnis zu einem Neubau stehen würden. „Mit einem Neubau könnte die Problematik des anstehenden Hangwassers mittels wasserdichtem Beton und erhöhtem Bewehrungsgrad sowie der Verlegung von Drainagen gelöst werden“, erläuterte er dem Gemeinderat weiter.

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Zudem hätten sich in den vergangenen Jahrzehnten sämtliche Richtlinien und Vorschriften, vor allem bezüglich Klimaschutz und Brandschutz, stark verändert, diese machten eine Sanierung schwer bis unmöglich.

Neue Halle soll 1,6 Millionen Euro kosten

Bereits bei der Klausurtagung des Gemeinderates im vergangenen Herbst gab es eine vorläufige Zusage für einen Neubau. Eine Million Euro wurden dafür in den Kommunalhaushalt eingestellt. Man geht von einer Restsumme von rund 600.000 Euro aus. Diese soll durch Landeszuschüsse, Spenden und Eigenleistung der örtlichen Vereine bestritten werden.

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Auch um Eigenleistungen und Spenden zu organisieren, wurde in Honstetten ein Förderverein gegründet. Der Vorsitzende des Vereins, Markus Bihler, argumentiert: „Das Leben auf dem Land gründet sich auf dem generationsübergreifenden Zusammenhalt der dörflichen Bevölkerung.“ Ein Neubau der Tudoburghalle sei auch ein starkes Signal an die Jugend und halte den ländlichen Raum attraktiv und das Dorfleben lebendig.

Ein Förderverein mit allen Vereinen

Alle örtlichen Vereine sind im Förderverein mit Beisitzern vertreten. Stefan Müllerleile vom Musikverein Honstetten betont: „Für ein funktionierendes Dorfleben braucht es eine gute Infrastruktur. Dazu zählt für Veranstaltungen von Vereinen auch eine ordentliche Halle.“

Bernhard Bach von der Burgnarrenzunft weiß um die baulichen Veränderungen, die durch die Nutzung der angeschlossenen Alten Schule als Kindergarten mit sich gingen und die Vereine immer mehr eingeschränkt hätten. Zudem gebe es keine Technik auf und hinter der Bühne. Außerdem sei der Küchenbereich nur improvisiert und die Toilettenanlagen veraltet. Dem schlossen sich die Vertreter der anderen Vereine an und wussten noch von etlichen anderen Mängeln zu berichten.