Mit 38 aktiven Jugendlichen ist die Eigeltinger Jugendfeuerwehr eine der größten im Landkreis. Mancher stellt sich die Frage: „Was machen die richtig?“ Diese Frage beantworteten sowohl Jugendwart Frank Gommeringer als auch Jugendleiter Leon Bommer und die Jugendlichen selbst bei ihrer Hauptversammlung. Denn in Eigeltingen ist die Jugendfeuerwehr eine wichtige Abteilung. Hier können die Jugendlichen erleben, was es heißt, später einmal aktiv Angehöriger der Feuerwehr zu sein.

Die Hauptversammlung ist ein Teil davon. Hier gilt es, die theoretischen Aspekte der Feuerwehr abzuarbeiten. Das macht zwar nicht so viel Spaß wie die wöchentlichen praktischen Übungen oder der Berufsfeuerwehrtag, doch es gehört auch dazu. Und es folgt der gesellige Teil, bei dem die Jugendlichen, ihre Eltern und die Feuerwehrangehörigen aus allen Abteilungen dann wieder gemeinsam Freude haben.

Justin Höfer, Leon Glubrecht, Samira Klopfer, Brigitte Gommeringer, Emanuel Gommeringer, Niklas Löffler und Fabian Bach (von links) ...
Justin Höfer, Leon Glubrecht, Samira Klopfer, Brigitte Gommeringer, Emanuel Gommeringer, Niklas Löffler und Fabian Bach (von links) wurden von Jugendwart Frank Gommeringer und Jugendleiter Leon Bommer aus der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übergeben. Manche bleiben der Jugendfeuerwehr aber im Betreuerteam erhalten. | Bild: Susanne Schön

„Der Nachwuchs ist bei uns gesichert.“

Wie wichtig die Jugendfeuerwehr in Eigeltingen ist, zeigte auch die Anwesenheit von Kommandant Ralf Martin sowie den Abteilungskommandanten. Ralf Martin betonte: „Es freut mich, dass Junge nachkommen. Der Nachwuchs ist bei uns gesichert.“ So konnten gleich sieben Jugendliche in die Einsatzabteilung übertreten.

Bürgermeister Alois Fritschi betonte: „Ihr seid nicht nur Mitglieder eines Vereins. Ihr seid Teil der Gemeinde, denn die Feuerwehr ist Pflichtaufgabe der Gemeinde. Ihr seid der Goldschatz der Gemeinde.“ Frank Gommeringer dankte, dass die Jugendfeuerwehr mit den Fahrzeugen und den Geräten der Einsatzabteilung üben darf.

Noch vor Kurzem gehörte Brigitte Gommeringer (rechts) wie ihr Bruder Benjamin zur Jugendfeuerwehr. Auch als Angehörige der ...
Noch vor Kurzem gehörte Brigitte Gommeringer (rechts) wie ihr Bruder Benjamin zur Jugendfeuerwehr. Auch als Angehörige der Einsatzabteilung bleibt ihr Herz bei der Jugendfeuerwehr und so dankte sie bei der Hauptversammlung dem Betreuerteam – es gab neben einem Pizzagutschein auch für jeden eine Packung Feuerwehrnudeln, mit dem augenzwinkerden Hinweis an die Oberen wie Bürgermeister und Kommandant: „Eine Drehleiter wäre nett.“ Denn die Nudeln waren in Form von Drehleitern. | Bild: Susanne Schön

Technik, Übungen und viel Kameradschaft

Von den vielfältigen Aktionen der Jugendfeuerwehr berichtete Schriftführerin Lilli Fecht. Ralf Martin sprach von einem ausgewogenen Dienstplan, bei dem neben dem Erlernen vom richtigen Einsatz der Feuerwehrtechnik auch die Kameradschaft nicht zu kurz komme. So nahmen die Jugendlichen und ihre fast zehn Betreuer nicht nur an kreisweiten Veranstaltungen wie Sternmarsch und Zeltlager teil, sondern machten auch Ausflüge oder gestalteten einen Programmpunkt des Sommerferienprogramms der Gemeinde.

Warum die Jugendlichen gerne bei der Feuerwehr sind

Auch Corona minderte die Begeisterung für die Jugendfeuerwehr nicht im geringsten. Ben Renner (13 Jahre) erklärt strahlend: „Ich habe mich sehr gefreut, als wir uns wieder treffen konnten. Es ist cool, mit Kameraden Zeit zu verbringen.“ Auch Lilli Fecht (elf Jahre) macht die Feuerwehr nicht nur Spaß. Sie freut sich auch darauf, später mit ihrem Wissen und Fähigkeiten einmal Leben retten zu können. Bei ihrem ersten Kreiszeltlager hat ihr besonders Spaß gemacht, dass die Spiele gemeinsam bewältigt wurden.

Das gefällt auch Raphael Löffler (13 Jahre): „Wir arbeiten zusammen. Und wenn man etwas alleine nicht schafft, bekommt man Hilfe.“ Bei ihm war der Eintritt in die Jugendfeuerwehr aber auch Familientradition. Sein Vater ist in der Einsatzabteilung und sein Bruder wurde gerade in diese übernommen.

Für die 38 Jugendlichen in der Eigeltinger Jugendfeuerwehr gehören nicht nur Spaß und Spiel zu den gemeinsamen Treffen. Auch die ...
Für die 38 Jugendlichen in der Eigeltinger Jugendfeuerwehr gehören nicht nur Spaß und Spiel zu den gemeinsamen Treffen. Auch die Hauptversammlung und die Übungsabende werden sehr geschätzt. | Bild: Susanne Schön

Ihnen allen macht Jugendfeuerwehr vorrangig Spaß. Es gibt zwar Leistungsabzeichen und Wettkämpfe, doch keinen Konkurrenzkampf untereinander. Sie alle bedauern sehr, dass es in diesem Jahr kein Kreisjugendfeuerwehr-Zeltlager geben wird. Leon Bommer (20 Jahre) blickt zurück: „Was gibt es Tolleres, als mit acht Jahren schon mal von zuhause wegzukommen?“ Als Jugendleiter freut es ihn besonders, die Entwicklung der Jugendlichen mitzuerleben und Teil davon zu sein.

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Warum die Nachwuchsarbeit so gut klappt

Bommer weiß auch: „Man wächst mit seinen Aufgaben. Als Gruppenführer in der Jugendfeuerwehr habe ich Vieles gelernt, was ich heute gut gebrauchen kann. Zudem habe ich schon im jungen Alter erfahren, dass ich etwas erreichen kann.“

Er glaubt, dass die Jugendfeuerwehr Eigeltingen gleich mehrere Geheimnisse hat: „Wir nehmen Jugendarbeit ernst und haben gute Leute im Betreuerteam. Wir bieten Kontinuität durch die wöchentlichen Übungsabende und besondere Aktionen ohne Leistungsdruck. Dadurch halten wir im Vergleich mit anderen Vereinen stand und sind attraktiv.“