Viele der Aufgaben der Eigeltinger Feuerwehr sind sichtbar. So fanden sich nicht nur die 22 Einsätze des vergangenen Jahrs im Bericht der Schriftführerin Regina Glatt. Auch Übungen und Fortbildungen konnte sie wieder auflisten. Doch es gibt auch viele Aufgaben, die eher bürokratischer Natur sind und jenseits des öffentlichen Bewusstseins ebenfalls abgearbeitet werden müssen. So dankte sie dem Abteilungskommandanten Markus Reichelt „für die vielen Stunden, die er ehrenamtlich insbesondere für administrative Tätigkeiten eingesetzt hat, die so von den wenigsten gesehen werden können“. „Dazu gehören auch die Eingaben, die Markus Reichelt in das Portal für die Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) für die Gesamtwehr getätigt hat“, fügte Kommandant Ralf Martin an. Diese sind ein wesentlicher Bestandteil, damit die digitale Alarmierung im Landkreis gelingen kann.
Im Laufe des Jahres 2023 soll diese auch für Eigeltingen kommen. Aktuell gebe es den „scharfen“ Probebetrieb in Singen. Die Übernahme der aufwendigen und zeitintensiven Eingaben in das „AAO-Portal“ erfolge durch die überwiegend ehrenamtlichen Verantwortlichen in den Wehren. In den Einsatzleitrechner habe das für Singen zum Beispiel über 180 Stunden gedauert. Es soll nach Einsatzart und Alarmstufe mehr gemeinsame Einsätze mit den benachbarten Wehren geben, beispielsweise Eigeltingen mit Orsingen-Nenzingen und weiterhin mit Stockach. Auch soll der SW 2000 in den Einsatzmittelketten bei Orsingen-Nenzingen, Volkertshausen, Steißlingen und Stockach mitalarmiert werden.
Markus Reichelt mahnte eindringlich an, dass es im Gerätehaus zu wenig Platz für die Einsatzkleidung der Feuerwehrangehörigen gebe. Damit die Tagesverfügbarkeit gewährleistet sei, gebe es auch viele persönliche Schutzausrüstungen (PSA) von in Eigeltingen beruflich Tätigen. Als Beispiel nannte er Bauhof-Mitarbeiter oder Mitarbeiter der benachbarten Firma Aptar. Der „Pool“ an Feuerwehrangehörigen der Abteilung Eigeltingen müsse aber auch gerade wegen der Tagesverfügbarkeit sehr groß sein. „Denn viele in Eigeltingen wohnende Feuerwehrangehörige arbeiten außerhalb“, betonte er. Zudem bedauerte er, dass es immer noch Wegzüge gebe, da Feuerwehrangehörige in Eigeltingen keinen Wohnraum finden.
Auch fügte er an, dass ein Gerätewagen Logistik weiterhin sehr notwendig sei: Material, das in Regalen lagere, müsse vor entsprechendem Einsatz zeitintensiv eingeladen werden. Bei Nutzung von „Fremdfahrzeugen“, die nicht feuerwehreigen seien, könne die Ladungssicherung nicht gewährleistet werden. Hier riskiere der Fahrer auch seinen Führerschein. Bei den Eigeltinger Feuerwehren bleibt die Kameradschaftskasse noch die kommenden zwei Jahre erhalten. Bürgermeister Alois Fritschi fand nach der Entlastung der Führung Dankesworte für das Engagement der Feuerwehrleute. Er stellte in Aussicht, dass es vor der Belegung des Flüchtlingszelts dort eine Feuerwehrübung geben könnte. Zudem kritisierte er Bundes- und Landesrecht, da dieses immer mehr Bürokratie für die Feuerwehr bedeute und zusätzliche Belastung für die ehrenamtlich Tätigen und die Verwaltungsangehörigen mit sich bringe.
Bei der Hauptversammlung der Feuerwehrabteilung Eigeltingen gehören auch die Berichte der Altersabteilung und der Jugendfeuerwehr dazu. Jugendfeuerwehrwart Frank Gommeringer dankte dafür, dass die Mitglieder der Jugendfeuerwehr die Fahrzeuge und die Technik der Einsatzabteilung nutzen dürfen. Er bedauerte, dass sich keine Feuerwehr beziehungsweise keine Gemeinde für das kreisweite Zeltlager fand. Es liefen aber Planungen für ein Zeltlager im Unterabschnitt oder für die Eigeltinger Jugendfeuerwehr alleine. Den Bericht der Jugendfeuerwehr verlas Lilli Fecht und lud zu deren Hauptversammlung am 10. März um 19 Uhr im Gerätehaus in Eigeltingen ein. Sprecher der Altersabteilung ist Klaus Martin. Auch hier kehrt wieder Normalität ein. Man trifft sich beispielsweise in geselliger Runde oder geht zu Feuerwehrveranstaltungen. Tobias Tobian dankte im Namen aller Abteilungskommandanten für die gute Zusammenarbeit. Sabrina Müller, Bereitschaftsleiterin des DRK-Ortsvereins Aach, hofft auf eine solche nach den Corona-Einschränkungen wieder.
Zu Feuerwehrfrau oder -mann konnten Svenja Daz, Elena Garcia, Natalya Martin und Luka Zivko ernannt werden. Hauptfeuerwehrfrau ist neu Katharina Riedle. Diese hatte bis zu ihrer standesamtlichen Hochzeit am 2. März noch den Nachnamen Hübner. Erfreulich waren auch die sieben Neuaufnahmen in die aktive Wehr. Aus der Jugendfeuerwehr traten über: Brigitte Gommeringer, Emanuel Gommeringer, Samira Klopfer, Leon Glubrecht, Niklas Löffler und Niklas Martin. Neu gehört Fabio Rimmele der Eigeltinger Abteilung an.
Das ist geplant
Am 1. Mai soll ein „Florianshock“ für die Bevölkerung mit Bewirtung und Unterhaltung im Gerätehaus Eigeltingen stattfinden. Es gibt wieder eine Grundausbildung im Gerätehaus Eigeltingen sowie einen Lehrgang „Sanitäter“. Zukunftsweisend könnte diese Ausbildung auch für das noch nicht in Eigeltingen vorhandene System HvO (Helfer vor Ort) eingesetzt werden. 2026 will Eigeltingen den Kreisfeuerwehrtag ausrichten. Die Ehrungen der verdienten Eigeltinger Feuerwehrkräfte werden beim Gemeindefeuerwehrtag vorgenommen.