Das Wetter meinte es am Samstag besonders gut: Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen über 30 Grad schlenderten schon vor der offiziellen Eröffnung des 45. Altstadtstadtfests ganze Familien durch die Gassen der Engener Altstadt. Aber auch jeder Schattenplatz wurde genutzt, und so waren alle Plätze unter den Sonnenschirmen auf dem Marktplatz besetzt, als Bürgermeister Frank Harsch zum ersten Mal in seiner Amtszeit das Altstadtfest eröffnete.
„Ich bin überwältigt“, begrüßte Harsch die Gäste, die Jagdhornbläser und den Fanfarenzug, die Trachtendamen und die Engener Bürgerwehr. „Das Altstadtfest ist ein Mega-Quotenbringer für Engen geworden“, erinnerte Harsch an das Jahr 1980, als die Stadt und die Engener Vereinsvorstände erstmalig ein Altstadtfest veranstalteten. Seinen Dank richtete er an alle Beteiligten und die Altstadtbewohner, die unter dem Motto „Da wackelt die Gass“ auch das 45. Altstadtfest möglich machten. „Ich kann mich echt nur verneigen, was hier in Engen geleistet wird“, sagte Harsch anerkennend.

Von der Hitze ließen sich die Gäste nicht aufhalten. Mit Ständen, Unterhaltung und Vorführungen war bis in den späten Abend hinein ein vielfältiges Programm geboten. Anlaufstelle für Besucher jeden Alters war der Kinder- und Jugendflohmarkt, der mit einem Sammelsurium an gebrauchter Kleidung und Gegenständen eine große Auswahl bot. „Die Sachen müssen nicht immer neu sein“, meinte Carmen Domka aus Welschingen. Das Angebot sei hier groß, und die Kinder würden sich über den Gewinn freuen.
Sie war am Samstag speziell zum Flohmarkt gekommen und fündig geworden. Für Kinder sei dieser Tag ein Erlebnis. Mit Puppentheater, einer Märchenerzählerin oder Seildrehen sei ein tolles Kinderprogramm geboten, lobte Carmen Domka. Mit dabei war ihre Mutter, die im Laufe der Jahre schon oft auf dem Altstadtfest war. „Wir sind schon gekommen, als unsere Kinder noch klein waren, jetzt kommen wir mit den Enkeln“, erzählt Barbara Domka. Es sei die Atmosphäre der Altstadt, hier könne man einkaufen wie früher.

Und das ohne Gedränge, bedingt durch die Hitze bummelten die Besucher gemächlich durch die Marktstraßen und nutzen jeden Schattenplatz. Mit einem vielfältigen Angebot beteiligten sich wieder Händler und Vereine, Schulen und Institutionen. Beim Schachclub Engen traten Schachspieler an mehreren Brettern gegen die Mitglieder an, in der Druckerey – die altmodische Schreibweise war Absicht – am Stand der christlichen Gemeinde Engen konnte wie vor 600 Jahren selbst gedruckt werden.
Heimatmarkt ist ein neuer Festabschnitt
Neu dabei waren dieses Jahr Anbieter, die selbst hergestellte Produkte wie Schmuck und Kleidung aus Naturmaterialien, Holzwaren und Kerzen wie auch Honig aus dem Hegau anboten. Dieser Abschnitt des Fest-Klassikers hieß Heimatmarkt und war in diesem Jahr erstmals Teil des Altstadtfestes. Für kulinarische Bewirtung und Getränke hatten die Vereine gesorgt. Bis in die lauen Abendstunden hinein wurde der Platz vor dem Schützenturm zur Freilichtbühne, wo das 45. Altstadtfest mit Vorführungen, Musik und einer Feuer-LED-Show seinen Ausklang fand.