Der Dauerregen und das damit verbundene Hochwasser vielerorts hat auch die Engener Feuerwehr am Wochenende beschäftigt. Wie Feuerwehrkommandant Markus Fischer berichtet, waren die Feuerwehrleute gleich mehrfach im Einsatz. „Am Samstagabend wurde der Hochwasserzug des Landkreises Konstanz in den Landkreis Ravensburg angefordert“, so Fischer. Doch auch in Engen gab es den ein oder anderen Einsatz, unter anderem bei Toni Lindner mit seinem Aussiedlerhof in Talmühle. Dort seien die Wassermassen innerhalb von zwei Minuten kritisch gewesen.

Die Feuerwehr Engen sei mit dem Löschgruppenfahrzeug der Abteilung Welschingen Teil des Hochwasserzuges und mit sechs Einsatzkräften in das von Hochwasser betroffene Gebiet abgerückt. Vor Ort hätten die Welschinger die örtlichen Einsatzkräfte abgelöst und unterstützt. „Am Sonntagmorgen übernahmen dann wieder die örtlichen Kräfte und der Hochwasserzug konnte wieder in den Landkreis zurückkehren“, berichtet Fischer.

Land unter in Talmühle

Während der Hegau im Vergleich zu anderen Regionen verhältnismäßig glimpflich davon davonkam, mussten die Feuerwehrleute aber am Sonntagabend in Talmühle zwei Häuser vor Wasser aus dem benachbarten Talbach schützen.

Beim ehemaligen Sägewerk in Talmühle führte der Talbach irgendwann direkt durch den Hof.
Beim ehemaligen Sägewerk in Talmühle führte der Talbach irgendwann direkt durch den Hof. | Bild: Feuerwehr Engen

„Aus dem Bereich Emmingen und Biesendorf kam viel Wasser nach starken Regenfällen und führte zu Überflutungen am Kriegertalhof und an einem Objekt in der Talmühle“, so der Feuerwehrkommandant. Wasser sei bereits in die Gebäude eingedrungen. Um diese zu schützen, wurden Wälle aus Sandsäcken aufgebaut und das bereits eingedrungene Wasser abgepumpt, so Fischer. An einer weiteren Einsatzstelle in der Kesslerhalde drohte ebenfalls Wasser in ein Gebäude zu dringen, auch hier sei mit Sandsäcken eine Barriere aufgebaut worden.

„Im Verlauf des Einsatzes wurden Kontrollfahrten im gesamten Einsatzgebiet durchgeführt und die Pegel an den Bachläufen und die Regenrückhaltebecken überwacht, ebenso wurden weitere Sandsäcke gefüllt, um die Reserven wieder aufzufüllen“, beschreibt Fischer.

Wassermassen kamen innerhalb von zwei Minuten

Toni Lindner und seine Familie waren mit ihrem Aussiedlerhof in Talmühle direkt vom Hochwasser betroffen. Im Gespräch mit dem SÜDKURIER gibt er zu verstehen, dass sie noch einmal richtig Glück hatten. „Es ist glimpflich ausgegangen. Die Wassermassen kamen innerhalb von zwei Minuten“, beschreibt er die Situation am Samstag. Die alarmierte Feuerwehrabteilung aus Biesendorf sei sofort zur Stelle gewesen und auch die Engener Wehr sei nach wenigen Minuten mit Sandsäcken und Pumpen vor Ort gewesen.

„Es ist noch einmal glimpflich ausgegangen.“ Toni Lindner, betroffener Anwohner Talmühle
„Es ist noch einmal glimpflich ausgegangen.“ Toni Lindner, betroffener Anwohner Talmühle | Bild: Kerle, Helene

Lediglich in den Keller sei ein bisschen Wasser gelaufen, was aber nicht allzu schlimm sei, beschreibt Lindner. Er bedankt sich ausdrücklich für die schnelle und kompetente Hilfe durch die Einsatzkräfte. Vor Ort war am Samstagabend neben den Abteilungen Biesendorf, Engen und Stetten-Zimmerholz auch Bürgermeister Frank Harsch. Er machte sich mit der Einsatzleitung direkt vor Ort ein Bild von der Situation.

„Die Feuerwehr hat das jederzeit im Griff gehabt.“ Bürgermeister Frank Harsch
„Die Feuerwehr hat das jederzeit im Griff gehabt.“ Bürgermeister Frank Harsch | Bild: Kerle, Helene

Bürgermeister Harsch ist vor Ort

„Die Feuerwehr hat das jederzeit im Griff gehabt. Die Knackpunkte sind der Feuerwehr bekannt gewesen“, beschreibt Harsch auf Nachfrage. Aktuell handle es sich um Hochwasserereignisse durch übergetretene Bäche und Flüsse. Derzeit erarbeite die Stadtverwaltung aber auch ein Starkregenkonzept, das dringend notwendig sei.

Frank Harsch erlebte als Bürgermeister von Braunsbach 2016 eine große Flutkatastrophe in seiner Gemeinde. Auch aktuell informierte er sich über die Lage in seiner alten Heimat. Die nach der Flut getätigten Sicherheitsmaßnahmen hätten jetzt Wirkung gezeigt, stellt er beruhigt fest.