Die Vorfreude auf die neue Sporthalle in Engen ist groß. Bis die bezugsfertig ist, wären die Sportler vom TV Engen aber gerne noch in der alten Stadthalle geblieben. Die soll aber in den nächsten ein bis zwei Jahren als Flüchtlingsunterkunft des Landkreises dienen. So blieb den Verantwortlichen des Vereins zuletzt nichts anderes übrig, als nach Alternativen für ihre Kurse zu suchen. Und die haben sie glücklicherweise auch gefunden.

Lob für Aachs Bürgermeister Manfred Ossola

„Wir haben alle Angebote anderweitig untergebracht“, vermittelt die TV-Vorsitzende Marita Kamenzin erleichtert. Zum Teil finden Angebote jetzt in Nebenräumen der Großsporthalle statt. Ganz besonders freut sich Marita Kamenzin aber über ein großzügiges Angebot aus der Nachbarschaft. Denn der Aacher Bürgermeister Manfred Ossola hat den Engener Turnern die eigene Stadthalle zur Mitnutzung angeboten. „Das war wirklich sehr zuvorkommend“, lobt die TV-Vorsitzende und betont, dass die Aacher Kunstradfahrer dafür freitags anderthalb Stunden an ihrer eigenen Trainingszeit abknapsen. Ein echter Freundschaftsdienst also. Froh ist Marita Kamenzin auch, dass dem Verein wenigstens ein Platz in der alten Stadthalle geblieben ist, um Geräte und Ausrüstung unterzubringen, bis diese in die neue Sporthalle umziehen können.

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Für Stadtbaumeister Matthias Distler erhöht sich durch die aktuelle Situation der Druck, die neue Halle fertig zu stellen. „Nach dem derzeitigen Stand sind wir im Laufe des Novembers mit der Halle fertig. Derzeit läuft der Innenausbau auf vollen Touren, mit der Außenanlage wurde begonnen“, so Distler zum aktuellen Stand der Arbeiten. Eigentlich sollte die Halle längst in Betrieb sein. Doch Lieferengpässe bei Alu und Glas für die Fassade hätten den Plan deutlich verzögert, so der Stadtbaumeister. Die sich daran anschließenden Arbeiten hätten sich entsprechend auch verzögert, da die Firmen volle Auftragsbücher haben und nicht zum neuen Ausführungstermin beginnen konnten.

Die neue Sporthalle in Engen mit Blick von der Besuchertribüne oben. Schon bald soll die Halle die Trainingssituation in Engen für die ...
Die neue Sporthalle in Engen mit Blick von der Besuchertribüne oben. Schon bald soll die Halle die Trainingssituation in Engen für die Vereine wieder etwas entzerren. | Bild: Stadt Engen

Die derzeitige Entwicklung der Hallenbelegungen im Landkreis sieht Marita Kamenzin kritisch. Selbstverständlich hat sie Verständnis für die Unterbringung von Geflüchteten. „Die Flüchtlinge bedauert jeder, keiner von uns will da tauschen“, so Kamenzin. Als Vorsitzende hat sie aber auch das Wohl der Sportvereine im Blick. „Ich finde das fatal“, sagt Marita Kamenzin zu den Hallenbelegungen.

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„Zuerst hatten wir Corona, da sind einige Leute weggebrochen“, schildert sie. Durch das rasche Umschalten auf Online-Angebote während der Pandemie sei der TV Engen allerdings ganz gut davongekommen. Wie groß die Not aber auch bei anderen Sportvereinen ist, zeigt sich für Marita Kamenzin an einer Anfrage aus Radolfzell. Der dortige Sportverein habe angefragt, ob sie nach Engen in die neue Sporthalle kommen könnten. „Da geht‘s uns wirklich noch gut“, beschreibt Kamenzin mit Blick auf die in dieser Zeit komfortablen Lage, dass bald eine weiter Halle hinzukommt.

„Wir schränken uns ein, ganz klar“, formuliert Marita Kamenzin und ist sich nicht sicher, ob in dieser Situation weiter alle Sportler bei der Stange bleiben werden. Ihre größte Befürchtung ist allerdings, dass noch weitere Hallen belegt werden könnten. „Dann weiß ich nicht, was wir noch machen sollen.“