Wer regelmäßig durch die Straßen unterhalb der Altstadt fährt, weiß, dass man wegen geparkter Autos, Bussen und entgegenkommender Autos selten schneller als 30 Kilometer pro Stunde fährt. Erlaubt wären aber 50 Kilometer pro Stunde. Eindeutig zu schnell wo gleichzeitig Autos und viele Fußgänger unterwegs sind, fand die SPD-Fraktion im Gemeinderat und stellte im Sommer einen Antrag auf Errichtung einer Tempo-30-Zone in der Bahnhof-, Breite- und Schillerstraße.
Erster Anlauf für Tempo-30-Zone in 2017
Um eine solche Zone einrichten zu können, muss im Vorfeld die Verkehrspolizei beim Polizeipräsidium Konstanz zum Thema angehört werden. Das wurde in einem früheren Anlauf im Jahr 2017 bereits schon einmal gemacht. Damals stand die Polizei der 30er-Zone positiv gegenüber, aber nur in Verbindung mit weiteren flankierenden Maßnahmen. So hätten zum Beispiel die Fahrbahn verschmälert werden sollen und Schrägparkplätze angelegt werden sollen. Da 2017 schon klar war, dass der Bahnhofsbereich in den kommenden Jahren umgestaltet werden soll, wollte die Stadt derartige Maßnahmen zu diesem Zeitpunkt nicht umsetzen. Hinzu kam der Hinweis der Polizei, dass im Tempo-30-Bereich keine Zebrastreifen vorgesehen sind. Damit wäre der Zebrastreifen vor der Sparkasse weggefallen, was auch nicht im Interesse der Stadt war.
Erneuter Vorortermin mit der Polizei
Aktuell befindet sich das Sanierungsgebiet Bahnhof und Breitestraße und auch die Überarbeitung des dortigen Verkehrskonzepts in der Planung und somit war nun eine neue Chance gegeben, die Tempo 30 in diesem Bereich anzugehen. Ein weiterer Ortstermin mit der Polizei hat stattgefunden. Auch dieses Mal stand diese dem Tempo 30 positiv gegenüber und empfahlen flankierende Maßnahmen. Zur Bedingung, so die Verwaltung, wurden sie dieses Mal aber nicht mehr gemacht. Auch der Sparkassen-Zebrastreifen kann bleiben, da er rege genutzt werde. Einem zusätzlichen Zebrastreifen, wie ihn die CDU-Fraktion für die Breitestraße wollte, stimmte die Polizei aber nicht zu. Stattdessen soll es zunächst eine mobile Einengung der Straße geben, um die Breitestraße sicher überqueren zu können.
Auffällige Hinweisschilder wegen geänderter Vorfahrt
In Tempo-30-Zonen gilt grundsätzlich die Vorfahrtsregel rechts-vor-links. Damit ändert sich in diesem Innenstadtbereich die Vorfahrtsregelung. Die Polizei fürchtet aus diesem Grund vermehrte Vorfahrtsunfälle an den Kreuzungen. Um dem entgegen zu wirken, hat die Stadt vor, in den ersten Wochen nach der Änderung auf die geänderte Vorfahrt durch auffällige Zusatzschilder hinzuweisen.
Spiegel soll Ausfahrt aus Altstadt erleichtern
Und noch eine weitere Anregung der SPD soll jetzt umgesetzt werden. Nämlich das Aufstellen eines Spiegels gegenüber der Altstadtausfahrt aus der Peterstraße. Er soll Fahrern, die aus der Altstadt kommen, den Blick in die vorfahrtsberechtigte Schillerstraße erleichtern. Der Spiegel soll inklusive Montage etwa 1.300 Euro kosten. Die Stadtverwaltung möchte die Verkehrsmaßnahmen zeitnah umsetzen.