Die Grundschulen in Engen zeigen, dass sie ihren Schülern mehr als nur graue Theorie vermitteln. Angewandtes Wissen lautet das Motto an den Schulen kurz vor den Pfingstferien. Denn dann tauschen die Viertklässler ihr Klassenzimmer zumindest kurzzeitig gegen eine fahrbare Cocktailbar ein. Und diese mittlerweile zur Tradition gewordene Aktion kommt nicht nur bei den Viertklässlern gut an.

Morgens früh um zehn ein Cocktail gefällig? Aber bitte gerne, natürlich alkoholfrei. Gianluca, Denini, Angelie, Hetty, Jonas und Marlon aus der Klasse 4a stehen hinterm Bartresen und sind hochkonzentriert. Sie messen Ananassaft, Limettensaft und Grenadine-Sirup auf den Milliliter genau ab, bis die Zutaten zusammen mit Eiswürfeln im Shaker gemixt und anschließend in große Becher mit glitzerndem Zuckerrand abgefüllt werden. Auf der Cocktailkarte stehen an diesem Morgen Virgin Sunrise mit Orange und Grenadine, fruchtiger Green Day und die tiefrote Fruchtbombe.

Die Bestellungen sind schon da

Die Schüler haben wirklich alle Hände voll zu tun, denn jede vierte Klasse mixt Cocktails für drei weitere Klassen an der Schule. Die haben im Vorfeld bereits alle ihre Bestellungen für das Lieblingsgetränk abgegeben und haben bei diesem Projekt schlicht die Aufgabe, die bunten Drinks zu genießen.

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Bei so viel Spaß und Genuss läuft das Lernen fast ganz von allein. In den Wochen vor der Aktion haben sich die vierten Klassen im Matheunterricht mit Maßeinheiten und Mengen beschäftigt. Ob der Unterrichtsstoff auch wirklich in den Köpfen angekommen ist, merken die Schüler beim Messen und Mischen ganz schnell. Hier kommt es auf Genauigkeit an, schließlich sollen die Cocktails alle gleich gut werden und in tollen Farben leuchten.

Alle Schüler wollen mal mixen

Das Projekt der Schulsozialarbeit in Kooperation mit den Mathelehrern gibt es bereits seit fünf Jahren. „Die Schüler lieben das Cocktailmixen und fragen schon immer nach, ob es die Aktion auch im nächsten Jahr wieder geben wird. Alle wollen mal mit mixen dran sein“, sagt Schulsozialarbeiterin Luisa Tersigni. Sie übernimmt die Organisation rund um den Saftladen, der von der Kreisjugendpflege zur Verfügung gestellt wird und auch die Kosten, rund 600 Euro für Säfte und Co., werden von der Schulsozialarbeit übernommen. Den Einkauf übernehmen die Mathelehrer, in diesem Fall Stephan Blum, Christine Grecht-Melzer und Alexander Schlichter. Drei Tage steht der Saftladen auf dem Schulhof in Engen, bevor er nach Welschingen weiterzieht, wo er schon begeistert erwartet wird.