„Cleandanube“, frei übersetzt „Saubere Donau“, für dieses Wissenschaftsprojekt wird Andreas Fath, Professor für Chemie an der Hochschule Furtwangen, die 2700 Flusskilometer der Donau abschwimmen. Unterwegs sollen immer wieder Wasserproben entnommen werden. Das Hauptaugenmerk des Professors gilt dabei dem Plastikmüll, der sich im Wasser immer mehr in Mikroplastik zersetzt und für Mensch und Tier gefährlich werden kann.

Fath durchschwamm den Rhein

Das Wasser, das bekanntlich in der Donau versickert und an der Aachquelle wieder ans Tageslicht kommt, war für Professor Fath ebenfalls von Interesse, denn dieses Wasser fließt letztendlich in den Rhein. Man erinnert sich vielleicht noch daran, dass Andreas Fath den Rhein (1230 km) in 25 Etappen vor acht Jahren von der Quelle bis zur Mündung durchschwommen hat. In diesem Strom musste er ebenfalls jede Menge Plastikmüll feststellen.

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Unter der Führung von Lothar Dietrich und Jörn Brumme vom Aacher Verein Freunde der Aachhöhle, stieg das Team am Morgen in das Höhlensystem oberhalb der Aachquelle durch einen engen Schacht bis zur sogenannten Schwarzen Donau hinab. Während Andreas Fath sich ins dunkle Wasser wagte, entnahmen seine Helfer die ersten Wasserproben.

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Nach etwa dreistündiger Höhlenexkursion kehrte man an die Aachquelle zurück. Dort wurde Professor Fath von Pressevertretern mit Kameras und Mikrophonen empfangen und sogleich nach diesem Wissenschaftsprojekt befragt. Ihm gehe es in erster Linie um die Feststellung, wie viel Plastikmüll sich in den einzelnen Abschnitten der Donau von der Quelle bis zur Mündung befindet. „Ich gehe davon aus, dass sich in den östlichen Donauländern wegen der sehr niedrigen Umweltstandards, die Menge am größten sein wird“, so der Professor. Man habe auch festgestellt, dass es sich bei etwa 80 Prozent des in der Donau landenden Mülls um Plastik handelt.

Plastik in der Nahrungskette

Dieses Plastik werde dann im Wasser zu Mikroplastik zerkleinert und könne dem Menschen über die Nahrungskette gefährlich werden Um genaue Werte zu bekommen würde man ein kleines Labor auf einem Schiff mitnehmen. Neben den Plastikverschmutzungen könne man auch schon Arzneimittelrückstände in der Donau nachweisen.

Natürlich wurde der „Schwimmende Professor“ auch nach dem sportlichen Teil seiner Mission befragt: „Jeden Tag werde ich etwa 50 Kilometer kraulen. Dafür sind 60 Tage eingeplant. Bei den Großstädten wie Wien, Bratislava oder Budapest werde ich wegen der hohen Verschmutzung nicht im Wasser bleiben. Der ursprüngliche Endpunkt Odessa wurde wegen des Krieges in der Ukraine vorverlegt.

Während Professor Andreas Fath den Interviewern zur Verfügung stand, zog sein Team weitere Wasserproben rund um die Aachquelle.

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