Für großes Aufsehen sorgte ein Unfall am Montagmorgen auf der A 81 in Höhe der Rastanlage Im Hegau West. Ein Schwerverletzter, ein leicht Verletzter und ein massiver Sachschaden von 245.000 Euro entstanden bei dem Zusammenstoß zweier Autos. Jetzt werden neue Unfall-Details erkenntlich und die haben es in sich: Denn laut Markus Fischer, Kommandant der Engener Feuerwehr, seien Ersthelfer in einen weiteren Unfall verwickelt gewesen. Nur durch Glück sei es hier nicht zu einem zweiten Unglück gekommen, gibt er zu verstehen.
Fast das zweite Mal gekracht
Ein Audifahrer, der hinter dem beteiligten Sattelschlepper fuhr, wollte erste Hilfe am Unfallort leisten, beschreibt Fischer auf Nachfrage einen Tag nach dem Unfall. Kurz nachdem der Helfer seine Warnweste aus dem Kofferraum geholt hatte, sei ein Lkw auf den Audi aufgefahren. Zum Glück entstand nur Sachschaden, so Fischer.
So kam es zu dem 245.000-Euro-Unfall
Der erste, deutlich heftigere Unfall ereignete sich gegen 9 Uhr morgens in Fahrtrichtung Singen. Wie die Polizei am Montag mitteilte, kam es zwischen einem 44-jährigen Mercedes-Fahrer und einem 48-jährigen BMW-Fahrer wegen eines Überholvorgangs zu gegenseitigen Beleidigungen, bei denen wohl auch der ausgestreckte Mittelfinger gezeigt wurde.

Der Mercedes-Fahrer wollte von der rechten auf die linke Spur wechseln, um zu überholen. In dem Moment bemerkte er aber einen BMW von hinten herankommen, den er vorbeifahren lassen wollte. Nach Angaben des Mercedes-Fahrers habe der BMW aber nicht zum Überholen angesetzt, sodass er doch auf die linke Spur wechselte. Nachdem der Mercedes überholt hatte, so die Polizei weiter, ordnete er sich wieder rechts ein. Daraufhin habe der BMW-Fahrer den Mercedes überholt und zeigte diesem nach aktuellem Stand den ausgestreckten Mittelfinger.
Nach dieser Beleidigung schloss der 44-jährige Mercedes-Fahrer auf den BMW-Fahrer auf, um ihn seinerseits zu beleidigen. Noch ist nicht klar, so die Polizei, warum der Mercedes-Fahrer daraufhin die Kontrolle über sein Auto verlor und ins Schleudern geriet. Klar ist aber, dass der Mercedes und der BMW daraufhin miteinander kollidierten. Der BMW schleuderte in die Leitplanke und danach gegen einen Sattelzug, der sich auf dem Beschleunigungsstreifen der Tank- und Rastanlage befand, so Polizeisprecherin Tatjana Deggelmann. Der BMW sei schließlich auf dem Grünstreifen zum Stehen gekommen.
Sperrung in beiden Fahrtrichtungen
Durch den Unfall schleuderten mehrere Trümmerteile der Unfallautos auch auf die Gegenfahrbahn. Laut Polizei entstand dadurch aber kein weiterer Schaden. Aber wegen der Trümmer mussten erst einmal beide Fahrtrichtungen der Autobahn von der Polizei gesperrt werden. Nach Beseitigung der Fahrzeugteile konnte die Fahrbahn in Richtung Stuttgart für den Verkehr wieder freigegeben werden. Die Autobahn in Fahrtrichtung Singen war während der Unfallaufnahme voll gesperrt. Nach mehreren Stunden konnte schließlich der Verkehr an der Unfallstelle einseitig vorbeigeführt werden, so Tatjana Deggelmann.
Noch hat die Polizei keine neuen Erkenntnisse
Wie schnell die beiden Fahrer unterwegs waren, sei derzeit noch der Teil der laufenden Ermittlungen, gab Polizeisprecherin Deggelmann am Tag nach dem Unfall zu verstehen. Noch gebe es auch keine neueren Erkenntnisse, wie es ganz genau zu dem Zusammenprall kam.
BMW-Fahrer hatte Glück im Unglück
Der BMW-Fahrer wurde bei dem Unfall schwer verletzt. Rettungssanitäter, die privat unterwegs waren, kamen dem Verletzten noch vor Eintreffen des Notarztes zu Hilfe, berichtet der Engener Feuerwehrkommandant Markus Fischer. Der Mann wurde anschließend vor Ort ärztlich versorgt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Der Polizei liegt derzeit keine Information vor, wie es dem Mann geht. Der Mercedes-Fahrer konnte sein Auto mit nur leichten Verletzungen selbstständig verlassen. Er stand nach dem Unfall aber unter Schock und wurde zunächst von den Feuerwehrleuten betreut, bis auch er medizinisch versorgt wurde, so Fischer.