Die Ermittlungen der Polizei im potenziellen Mordfall ohne Leiche auf der Höri gehen weiter. Jetzt wird bekannt, dass die zwischenzeitlich eingesetzte Sonderkommission der Polizei Friedrichshafen einen dritten Tatverdächtigen festgenommen hat. Das geht aus einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Konstanz hervor.
Tatverdächtiger kommt aus privatem Umfeld
Diese Person soll aus dem privaten Umfeld des möglichen Opfers stammen. Der Verdächtige wurde dem Haftrichter vorgeführt und sitzt nun in Untersuchungshaft. Weitere Informationen geben die Behörden aus ermittlungstaktischen Gründen auf Nachfrage des SÜDKURIER nicht bekannt.
Die Polizei hatte nach einem 51-jährigen Mann gesucht, der bereits Anfang Juni verschwunden war und als vermisst gemeldet wurde. Zahlreiche Hinweise verdichteten sich, dass der Mann vermutlich getötet wurde. Zwei Personen aus dem privaten Umfeld des Mannes wurden bereits vor einigen Tagen festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt, der auch bei ihnen die Untersuchungshaft anordnete.
Insgesamt werden jetzt also drei Personen verdächtigt in einem Mordfall verwickelt zu sein. Unklar ist, warum die Beamten in einem Tötungsdelikt ermitteln, denn nach wie vor ist die Polizei auf der Suche nach einer möglichen Leiche.
Nach Recherchen des SÜDKURIER in Gaienhofen-Hemmenhofen, berichten zahlreiche Nachbarn und andere Dorfbewohner des mutmaßlichen Mordopfers, dass ein Familienmitglied und eine andere Person an dem Verbrechen beteiligt gewesen sind.
Führte Familienstreit zur Trägödie?
Es soll zum Streit gekommen sein, als zwei Personen das mutmaßliche Opfer um Geld gebeten haben. Nachdem sie angeblich feststellten, dass das mögliche Opfer – von dem immer noch jede Spur fehlt – sein gesamtes Geld für Alkohol ausgegeben hat, hätte das vermeintliche Familienmitglied und eine andere Person das Opfer umgebracht. Nachbarn, die im unmittelbaren Umfeld des gesuchten Mannes leben, berichten, dass das Familienverhältnis schon in der Vergangenheit angespannt gewesen ist.
Dorfbewohner behaupten darüber hinaus, dass der gesuchte Mann ein Alkoholproblem hatte. Zudem soll er in dem Haus seiner Mutter gelebt haben, die wohl mittlerweile in einem Pflegeheim untergebracht ist. Er soll seit etwa drei Monaten mit einem anderen Mann zusammenleben. Was dieser Mann mit dem möglichen Mord auf der Höri zu tun hat und ob er Tatverdächtiger ist, bleibt unklar.
Zeugen gesucht
Die Ermittler der Polizei suchen Zeugen, die zwischen Anfang Juni und Mitte Juli Personen dabei beobachtet haben, wie diese verdächtig einen Gegenstand in der Größe eines Menschen verladen, transportiert oder beseitigt haben – egal ob auf dem Bodensee, am Ufer oder an Land. Sachdienliche Hinweise nimmt die Sonderkommission der Polizeiinspektion Friedrichshafen unter der Telefonnummer 07541 701 3434 entgegen. (sku)