In Hemmenhofen wurde der erste Haushalt an das Glasfasernetz angeschlossen. Beim bislang teuersten Projekt „Gas und Glas“ hat Gaienhofen nicht nur ein Leerrohrnetz, sondern ein gesamtes Glasfasernetz samt passiver Infrastruktur errichtet, das sich nun im Besitz der Gemeinde befindet. Ein rund 40 Kilometer langes Leerrohrnetz wurde von dem Unternehmen Thüga Energienetze an die Gemeinde übergeben.

Zwei Tage vor dem Ende seiner Amtszeit nahm Bürgermeister Uwe Eisch symbolisch in Hemmenhofen ein Teilnetz in Betrieb. Weitere Hausanschlüsse sollen in den nächsten Wochen und Monaten in sämtlichen Ortsteilen installiert und die Teilnetze nacheinander in Betrieb genommen werden, so Uwe Eisch.

Projekt kostet fast 9 Millionen Euro

Bei dem rund 8,82 Millionen teuren Projekt „Gas und Glas“ wurden bei den Tiefbau-Maßnahmen gleichzeitig die Leitungen für das neue Gas- und das Glasfasernetz in Gaienhofen gelegt. Es dauerte, bis die Fördermittelgeber von Bund und Land Geschmack an dem einzigartigen Doppel-Projekt fand und es mit Mitteln in Höhe von 90 Prozent gefördert habe, so Eisch: Die Gemeinde Gaienhofen habe so den Fördermittelgebern erhebliche Kosten ersparen können.

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Glasfaserausbau sei eigentlich keine kommunale Aufgabe, sondern eine Aufgabe des Bundes, sagte Uwe Eisch. Da Bund und Land die Aufgabe jedoch nicht in die Hand genommen habe, sei der Druck auf die Gemeinden durch die Bürgerschaft so groß geworden, dass die Gemeinden selbst tätig werden mussten. Zwischen der ersten Beratung bis zum ersten Anschluss vergingen fünf Jahre. Den langen Projektverlauf verortete Eisch in den von Bund und Land mehrfach geänderten Zuschussrichtlinien.

Komplettes Glasfasernetz hat Vorteil

Das besondere an diesem Netz sei, dass Gaienhofen nicht nur ein Leerrohrnetz, sondern ein komplettes Glasfasernetz aufgebaut habe, welches im Besitz der Gemeinde sei, so Bürgermeister Eisch. Das habe den Vorteil, dass Gaienhofen gegenüber anderen Gemeinden höhere Einnahmen durch die Verpachtung des gesamten Netzes erzielen könne und dass es beim Ende eines Pachtvertrags keinen Konflikt über Eigentumsrechte geben würde, erklärte Eisch. Mit dem kompletten Netz könne die Gemeinde nun einen höheren Marktpreis erzielen.

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