Bürgermeister Thomas Auer spricht von einem neuen Rekord: Am Sonntag reichte die Menschenschlange bis zum Ende der Hochrheinhalle. Alle wollten sich gegen Corona impfen oder boostern lassen. Fahrzeuge aus Tuttlingen oder Friedrichshafen waren zu sehen.
Der Druck auf Ungeimpfte ist durch die Alarmstufe und die 2G-Regelung größer geworden. Doch einige kehrten entnervt um. Diesmal sind es nicht die fehlenden Dosen wie zu Beginn der Impfungen; jetzt fehlt die Infrastruktur und das Personal, um den Ansturm zu bewältigen.
Viele bekommen die erste Impfung
Thomas Auer weiß, dass von den 338 Personen viele zum ersten Mal geimpft wurden. Diese Tatsache beschäftigt auch Landrat Zeno Danner. Bei aller Diplomatie spürt man im Gespräch seinen Unmut: Darüber, dass viele mit ihrer Impfung so lange gezögert haben, darüber, dass das Land die Impfzentren so früh aufgelöst und das Personal nach Hause geschickt hat. Zwar reisen jetzt neun Impfteams durch drei Landkreise, aber die können die Impfzentren nicht ersetzen.
Jetzt hat das Land das Impfen an die Landkreise und damit an den Gesundheitsverbund delegiert. Auch hier fehlt Personal. Die niedergelassenen Ärzte können den neuen Ansturm der Impfwilligen nicht bewältigen.
Landrat plant feste Impfpunkte
Deshalb hat Danner beschlossen, etwa eine halbe Million Euro, die für Sonderaktionen vorgesehen ist, zu nutzen, um Impfteams aufzubauen. „Das ist Geld, das wir als Landkreis aufbringen“, sagt er. Danner versteht den Unmut in der Bevölkerung über die Engpässe.
Für etwas Beschleunigung und Entlastung der Arztpraxen sollen feste Impfpunkte mit festen Zeiten in Konstanz, Singen, Radolfzell und Stockach sorgen. Dafür wird dringend Personal gesucht – pro Impfteam ein Fahrer, eine Verwaltungskraft, zwei Medizinische Fachangestellte und ein Arzt oder eine Ärztin. Wer helfen will, kann sich per E-Mail an info@glkn.de beim Gesundheitsverbund melden.