Auf Parkplätzen vor Lebensmittelgeschäften in grenznahen Hegau-Orten stehen kaum noch Autos mit Schweizer Kennzeichen. Die stark eingeschränkte Einreise-Möglichkeit für Schweizer zeigt Wirkung. Seit dem Montagmorgen um 8 Uhr sind die Grenzen für die allermeisten der Nachbarn wegen Corona dicht. Viele fuhren noch vor 8 Uhr über die Grenze, um teils wie in den vergangenen Tagen Großeinkäufe zu machen, so wird aus Läden berichtet.
„Lange Staus waren an den Zollämtern, wie dem zentralen in Bietingen/Thayngen, die meiste Zeit nicht zu verzeichnen“, erklärt Andreas Gallus, Pressesprecher der Gewerkschaft Verdi beim Hauptzollamt Singen. Dabei war das Zollamt Rielasingen/Ramsen wegen eines Corona-Verdachtsfalls am Montag lahmgelegt, weshalb sich Grenzabwicklungen vermehrt an den Bietinger Zoll verlagert hatten.
Zeitweise gibt es Engpässe
Am Dienstagmorgen kam es aber zu längeren Wartezeiten. „Staus kann es immer wieder mal geben, weil die Kontrollen im Verbund mit den normalen Abwicklungen im Reise- und Güterverkehr zeitweise für Engpässe sorgen können“, erklärt Christian Werle, Pressesprecher der Bundespolizeiinspektion Konstanz. Bei den Kontrollen zur eingeschränkten Einreise von Schweizern gebe es eine enge Zusammenarbeit. Dazu gehörten der Zoll und die Landespolizei. Nachbarhilfe leisten laut Werle die Schweizer Grenzwächter. Beim Zugverkehr sei der Bahnhof Singen der offene Grenzübergang. Auch dort gebe es Kontrollen.
Vernünftige bleiben in der Schweiz
Die Bundespolizei überwacht auch Grenzübergänge, die geschlossen sind. „Es dürfen nur noch Schweizer die Grenze passieren, die dazu einen wichtigen Grund haben, wenn sie zum Beispiel in Deutschland wohnen“, berichtet Andreas Gallus. „Es gibt sicher auch Schweizer, die trotz des Einreise-Verbots über die Grenze fahren wollen, wie zum Einkaufen. Das gibt mitunter Stress für die Kontrolleure. Die Vernünftigen bleiben ohnehin in der Schweiz„, so Gallus. „Viele Schweizer haben Verständnis für die Maßnahme. Das ist sehr lobenswert“, sagt Bundespolizeisprecher Wehrle.