Vor dem Parkplatz des Landmarkts in Twielfeld hängt eine Kette, und auf der gläsernen Eingangstür steht in Rot ganz groß „Geschlossen“. Schon seit einer Weile kann hier nicht mehr eingekauft werden. Ob der Ladenschluss von Dauer ist, ist derzeit nicht bekannt.

Die Okle GmbH ist Eigentümer und Betreiber des Supermarkts, der vor Jahrzehnten hier an prominenter Stelle am Twielfelder Kreisel unter dem damaligen Namen Markant eröffnet wurde. Die Singener Firma möchte zur Schließung des Landmarkts allerdings keine Stellungnahme abgeben. Auch Hilzingens Bürgermeister Holger Mayer kann nichts Näheres mitteilen. Er sei im Vorfeld darüber informiert worden, doch ohne nähere Angabe der Gründe. Im Schreiben seien lediglich allgemeine Ursachen wie ein verändertes Käuferverhalten erwähnt worden, so Mayer weiter.

Das sagen die Kunden

Claudia Gönner ist viele Jahre lang eine treue Kundin des Landmarkts gewesen. Die Twielfelderin hat bis zum letzten noch geöffneten Tag des Vollsortimenters dort eingekauft. Und nicht sie alleine. In den zwei Wochen vor der Schließung habe es einen regelrechten Ansturm von Käufern gegeben, denn das gesamte Sortiment sei um 25 Prozent reduziert gewesen, sagt sie. Die Verhältnisse in der Zeit davor schildert sie jedoch als ganz anders: „Der Markt lief nicht mehr gut.“

Das könnte Sie auch interessieren

Auch die Automaten, an denen man sich rund um die Uhr versorgen konnte, seien nach ihren Beobachtungen wohl nicht angenommen worden: Gespart werde überall, lautet ihre Einschätzung. Und mancher in Twielfeld und wohl auch so mancher auf der Durchfahrt Richtung Randen hätte, wie sie in verschiedenen Gesprächen gehört habe, sich jetzt eher in Richtung Discounter orientiert.

Manchmal sei sie die einzige Kundin im Laden gewesen – die Bäckerei mit der heißen Theke ausgenommen. Den Verlust dieses Nahversorgers bezeichnet die 75-jährige Twielfelderin als herb für die ältere, nicht mehr so mobile Bevölkerung. „ Ich weine dem Landmarkt hinterher“, so Claudia Gönner.