Dicke Rauchwolken über dem Hohentwiel haben am Mittwochnachmittag für Aufsehen im Hegau gesorgt. Ein Großbrand hat rund 90 Feuerwehrleute und mehrere Rettungsdienste aus ganz Hilzingen sowie aus Singen beschäftigt. Um 14.27 Uhr geht bei der Polizei die Meldung ein: In einer Werkstatt im Hilzinger Ortsteil Twielfeld sollen Gasflaschen explodiert sein, ein Auto brennt. Eine schwarze Rauchsäule ist schon von Weitem zu sehen und ein Feuerwehrauto nach dem anderen steuert den kleinen Ortsteil zwischen Hilzingen und Singen an.
Um 15.28 Uhr warnt auch die Katastrophen-App Nina vor dem Brandereignis: Anwohner sollen im großräumigen Umkreis alle Fenster und Türen geschlossen halten. Diese Warnung wurde kurz nach 16 Uhr jedoch schon wieder aufgehoben.
Vor Ort schildert Tobias Springmann, der den Einsatz koordiniert, dass der Garagen-Komplex bereits beim Eintreffen der Einsatzkräfte in Vollbrand gestanden habe. „Bereits auf der Anfahrt sind dicke, pechrabenschwarze Rauchsäulen aufgestiegen“, schildert er. Deshalb habe die Hilzinger Feuerwehr schon auf der Anfahrt weitere Einsatzkräfte nachalarmiert. Und dies zu Recht: „Das Feuer war 30 Meter tief in das Gebäude eingedrungen“, so Springmann weiter. Daher hätten die Einsatzkräfte die Halle umstellt, um von allen Seiten das Feuer einzudämmen.
„Mit einer Riegelstellung haben wir das Ausbreiten des Feuers auf benachbarte Gebäude verhindert“, sagt er. Wegen des möglicherweise giftigen Rauchs sind die Einsatzkräfte mit Atemschutz und Löschroboter vor Ort und bekämpfen die Flammen.
Keine Verletzten, aber Gefahr durch Gasflaschen
Laut Polizeiabgaben sei das Feuer in der Garage nach Schweißarbeiten ausgebrochen. Dabei habe auch ein Auto Feuer gefangen. Verletzt habe sich glücklicherweise niemand. Passanten und aufmerksame Nachbarn hätten das Feuer laut Einsatzleiter Tobias Springmann gemeldet.
Vor Ort ist auch Bürgermeister Holger Mayer, der sich einen Überblick über die Brandbekämpfung machen will. Er schildert, dass im ganzen Ort explosionsartige Geräusche zu hören gewesen seien. „Das hat mehrmals ordentlich geknallt“, sagt er. In der als private Kfz-Werkstatt genutzten Halle befinden sich laut Einsatzleiter Springmann auch Gasflaschen.
Entgegen erster Meldungen kam es allerdings nicht zu einer Explosion, wie Springmann vor Ort erklärt. Explosionsartige Geräusche seien entstanden, als die in der Halle gelagerten Autoreifen wegen des großen Drucks geplatzt seien, sagt er.
Laut Bürgermeister Holger Mayer habe man in der Gemeinde weitere Maßnahmen ergriffen, um den Schaden einzudämmen. So habe man etwa Vorkehrungen getroffen, um möglicherweise kontaminiertes Löschwasser nicht ins Grundwasser eindringen zu lassen. Und auch das Krankenhaus in Singen sei kurz nach Brandausbruch und der Ausbreitung des schwarzen Rauches informiert worden. „Wir wollten damit Vorkehrungen treffen, falls sich der Rauch über den Hohentwiel in weitere Wohngebiete absenkt“, so Mayer.
Der Bereich rund um das Feuer sei für die Dauer des Einsatzes großräumig abgesperrt worden.