Was kann an der Sicherheit der Schulwege in Hohenfels noch verbessert werden? Mit dieser Frage hat sich der Gemeinderat beschäftigt. In der jüngsten Sitzung ging es einerseits um eine Bilanz bisheriger Maßnahmen, aber auch den Ausblick und Beschluss von weiteren. Bürgermeister Florian Zindeler fasste zur Vorgeschichte zusammen, dass es bereits Geschwindigkeitsdisplays an verschiedenen Stellen gebe, zum Beispiel direkt an der Grundschule. Er sei dankbar, dass die Schule den Kindern im Rahmen der Verkehrserziehung zeige, wie man sich an der Straße richtig verhalte.

„Das sind die elementarsten Sachen, die man Kindern beibringen kann, denn egal, was für Schilder stehen – kein Schild kann den Faktor Mensch ersetzen. Es kann immer wieder man zum Unfall kommen“, sagte Zindeler. Die Gemeinde könne nur versuchen, durch baurechtliche und verkehrsrechtliche Maßnahmen zu unterstützen.

Ein Klassenzimmer der Korbinian-Brodmann-Schule in Hohenfels-Liggersdorf.
Ein Klassenzimmer der Korbinian-Brodmann-Schule in Hohenfels-Liggersdorf. | Bild: Löffler, Ramona

Fußspuren helfen Kindern

Bei einer Verkehrsschau zum Thema „Sicherer Schulweg“ im Februar mit den Behörden seien verschiedenen Stellen betrachtet worden. Dem Protokoll sei zu entnehmen, dass die Gemeinde mögliche Schritte für den „Sicheren Schulweg“ umgesetzt habe. Der Prozess für Liggersdorf, Mindersdorf und Deutwang sei abgeschlossen.

Die bisher auf dem Schulweg aufgebrachten Fußspuren würden von Kindern gut angenommen, laut Sitzungsvorlage sei das weitere Projekt jedoch gebremst, bis der Schulwegeplan steht. Nun sollen noch Schilder mit der Aufschrift „Achtung Kinder“ ergänzt werden.

Selgetsweiler löst große Debatte aus

Als Zindeler sagte, in Kalkofen und Selgetsweiler solle nach den dort geplanten Straßensanierungen die Schulwegsituation genauer angeschaut werden, hakte FUW-Rat Karl Schmid ein und protestierte: „Das ist sowas von falsch. Das muss vorher gemacht werden, nicht hinterher. Dann haben wir die gleiche Situation wie in Liggersdorf, dass man keine vernünftigen Gehwege hat.“

Zum Schulbus in Liggersdorf kam der Wunsch auf, dass er eine Schleife fahren soll, damit Kinder nicht über die Straße laufen müssen. ...
Zum Schulbus in Liggersdorf kam der Wunsch auf, dass er eine Schleife fahren soll, damit Kinder nicht über die Straße laufen müssen. (Archivbild) | Bild: Freißmann, Stephan

Zindeler versuchte, ihn zu beruhigen, indem er erklärte, dass bei so großen Straßenbauplanungen die Polizei- und Verkehrsbehörde beteiligt werde. Somit werde auch schon vor dem Bau die Lage allgemein geschaut. Mehrere Ratsmitglieder lieferten sich in der Folge eine kleine Debatte um Selgetsweiler, da dies ein wunder Punkt für die Gemeinderäte war.

Auch Morten-Adrian Wagner (FUW) forderte schließlich, vorher direkt alles anzuschauen, also auch den zweiten Bauabschnitt, den es dort gibt. Er könne nicht nachvollziehen, wie die Behörden oder das Ministerium denken würden. BLH-Rätin Daniela Jage warf zu Selgetsweiler ein: „Unsere Vorschläge sind komplett ignoriert worden, Wir haben keinen Einfluss auf Straßenverkehrsbehörde.“

Wunsch nach Verbesserung beim Schulbus

Stefan Bezikofer (BLH) kam schließlich beim eigentlichen Thema Schulweg auf das Thema Linienverkehr: „Dort sehe ich Verbesserungspotenzial.“ Er kritisierte, dass die Kinder, die mit dem Bus nach Stockach fahren, am Wendehammer an der Grundschule über die Straße müssten. „Morgens rennen Kinder im Dunkeln über die Straße, weil der Bus nicht im Kreis fahren kann“, merkte er an und forderte Anpassung, damit diese Situation aufgelöst werden und der Bus im Kreis fahren kann. „Dann hätten wir mit dem Bus nochmal großen Sprung nach vorne.“

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Zindeler bremste den Rat jedoch direkt, da diese Themen zu trennen seien. „Der Bus hat mit der Verkehrsschau nichts zu tun.“ Die Gemeinde habe bereits mit den Verantwortlichen gesprochen: „Die Schleife sind zwei Minuten, die woanders im Fahrplan fehlen würden“, erklärte er.

Frust und einstimmiger Beschluss

Die weitere Debatte zeigte noch viel Frust an der Landespolitik, da dort niemand wisse, was vor Ort gebraucht werde, wie Karlheinz Lehmann (FUW) betonte: „Wir engagieren uns und diskutieren. Es dauert Jahre, bis irgendwas passiert.“

Zindeler stellte schließlich alle Maßnahmen vor, über die der Rat zu entscheiden hatte. Dabei geht es zum Beispiel noch um das Anbringen von Schildern oder Zurückschneiden von Hecken an Kreuzungen. In Mindersdorf ist laut der Maßnahmenliste Tempo 30 in einem Teil der Tannenbergstraße vorgesehen, das die Verkehrsbehörde anordnen werde. Das Gremium stimmte geschlossen zu.