Fast 80 Feuerwehrgruppen beteiligten sich an den Wettkämpfen in Gottmadingen, wo der gesamte Ort am Wochenende im Zeichen des Kreisfeuerwehrtages stand. Dabei ging es um jahrzehntelanges Engagement Einzelner, aber auch um die große Schlagkraft der gesamten Truppe im Landkreis. Schließlich halfen die Ehrenamtlichen allein im vergangenen Jahr bei 3912 Einsätzen.

Die Feuerwehr in Gottmadingen hatte den Kreisfeuerwehrtag anlässlich ihres 125-jährigen Jubiläums ausgerichtet. Den Kommandantenempfang, zu dem die Gemeinde ins Rathaus eingeladen hatte, eröffnete der Hausherr, Bürgermeister Michael Klinger, mit einer launigen Begrüßungsrede. Dabei stellte er unter Beweis , dass in Gottmadingen die Einsatzbereitschaft, zumindest die an den Biergläsern, schon unter der üblichen Hilfsfrist von zehn Minuten hergestellt werden kann.

Es braucht Leute, die Gefahren auf sich nehmen

Aber Klinger war es auch ein ernsthaftes Anliegen, die Bedeutung der Wehren besonders herauszustellen. Er erinnerte daran, dass sich die Ausstattung und die technischen Möglichkeiten in den vergangenen 125 Jahren zwar grundlegend verändert haben. „Es hat aber, und wird es auch in den nächsten 125 Jahren, immer Männer und Frauen benötigen, die die Gerätschaften bedienen können, die dort hinrennen, wo andere wegrennen, die Gefahren und Entbehrungen für die Gemeinschaft auf sich nehmen„, so Klinger, der sich für dieses große Engagement bei allen Feuerwehrleuten bedankte.

Imposante Momente haben sich beim Kreisfeuerwehrtag in Gottmadingen ergeben, wenn die Aktiven ihre Geräte vorführen konnten.
Imposante Momente haben sich beim Kreisfeuerwehrtag in Gottmadingen ergeben, wenn die Aktiven ihre Geräte vorführen konnten. | Bild: Hubertus Bippus

Über 3000 Feuerwehrleute im Kreis, außerdem fast 1000 Kinder

Den Staffelstab übergab er an Stefan Kienzler, den Kommandanten der Feuerwehr Gottmadingen, der mit beeindruckenden Zahlen aufwarten konnte. Im Kreisfeuerwehrverband sind aktuell über 3000 Aktive in den freiwilligen Feuerwehren tätig, 261 in den Werksfeuerwehren und fast 1000 Kinder und Jugendliche in den Jugendfeuerwehren organisiert. Der Frauenanteil liegt dabei mit knapp 10 Prozent im Landesdurchschnitt. Die aktiven Mitglieder hatten im vergangenen Jahr 3912 Einsätze zu bewältigen, darunter 1525 technische Hilfsleistungen und 631 Brände.

Stefan Kienzler appellierte als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands an die Politik, die Unterstützung der Feuerwehr fortzusetzen.
Stefan Kienzler appellierte als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands an die Politik, die Unterstützung der Feuerwehr fortzusetzen. | Bild: Hubertus Bippus

Kienzler betonte aber auch, dass es immer schwieriger werde, Führungskräfte zu gewinnen. Den Spagat zwischen Kommune, Feuerwehr, Beruf und Familie zu schaffen, sei nicht einfach. „Die steigenden Anforderungen an Prüfungen, Wartungen und immer wieder neue Gesetze sind keine Entlastung für das Ehrenamt“, so der Hinweis des Kommandanten an die anwesenden Politiker.

Interessiert schlenderten Besucher durch die sogenannte „Blaulicht-Meile“, wo sich neben den Feuerwehren des Kreisverbandes auch das ...
Interessiert schlenderten Besucher durch die sogenannte „Blaulicht-Meile“, wo sich neben den Feuerwehren des Kreisverbandes auch das Technische Hilfswerk, die DLRG und die Tierrettung Südbaden präsentieren konnten. | Bild: Hubertus Bippus

Lobend erwähnte er die Sammelbeschaffung von 69 Löschfahrzeugen durch das Land. Insgesamt unterstützte Baden-Württemberg die Feuerwehren bei Ausstattung, Ausbildung, Fahrzeugen und Feuerwehrhäusern im vergangenen Jahr mit 61 Millionen Euro. Und wenn sich die Landtagsabgeordneten in den anstehenden Haushaltsverhandlungen entsprechend bemühen, dann müsste im kommenden Jahr die 70-Millionen-Euro-Marke zu knacken sein, so Kienzler mit einem Augenzwinkern in Richtung der anwesenden Grünen-Landtagsabgeordneten Saskia Frank.

von links: Marion Aicheler, Michael Oßwald, Alexander Müller, Maria Maroni-Knecht, Jürgen Maroni, Reinhard Seifer, Harald Mehlich, ...
von links: Marion Aicheler, Michael Oßwald, Alexander Müller, Maria Maroni-Knecht, Jürgen Maroni, Reinhard Seifer, Harald Mehlich, Stefan Kienzler | Bild: Hubertus Bippus

Bürgermeister Klinger wies in seiner Rede auf die Bedeutung des Kreisfeuerwehrtages als zentrale Werbeveranstaltung für das Ehrenamt in der Feuerwehr hin. Tatsächlich fanden sich an allen Tagen zahlreiche Schaulustige ein, um die Wettkämpfe zu beobachten. Eine Rekordzahl von 25 Jugendfeuerwehren nahm an den Wettkämpfen teil.

Die Trupps mussten etwa eine brennende Garage löschen, und aus dem darüber liegenden Anbau eine gefährdete Person retten. In der brennenden Garage lief Kraftstoff aus, sodass von einem Löscheinsatz mit Wasser auf Schaum umgestellt werden musste.

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Interessiert schlenderten die Menschen auch durch die sogenannte Blaulicht-Meile, wo sich neben den Feuerwehren des Kreisverbandes auch das Technische Hilfswerk, die DLRG und die Tierrettung Südbaden präsentieren konnten.