Konstanz und Fahrräder haben eine besondere Beziehung. Das gilt vor allem auch beim Diebstahl von Drahteseln. Dieser scheint nun eine neue Dimension erreicht zu haben. Nicht anders ist das zu erklären, nachdem ein 30-Jähriger einem 18-Jährigen wohl unter Waffengewalt des Fahrrads berauben wollte. Dieses Vorhaben ist ihm allerdings misslungen.
Die Tat ist laut der gemeinsamen Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft Konstanz und der Polizei nicht mitten in der Nacht und nicht abseits von belebten Straßen passiert, sondern am Donnerstag um 20.40 Uhr vor dem Einkaufszentrum Lago. Nach derzeitigen Erkenntnissen ist der 30-Jährige auf den jungen Mann zugegangen, als dieser gerade das Schloss von seinem Rad öffnen wollte.
Dann kommt es zum Gerangel
Es war auf dem Vorplatz des Einkaufszentrums an einen Fahrradständer angeschlossen. Der Täter sei in Begleitung einer zweiten, bislang unbekannten Person gewesen, erklärten Staatsanwaltschaft und Polizei weiter. Es sei zu einem Gerangel zwischen dem 30-Jährigen und dem 18-Jährigen um das Fahrrad gekommen. Währenddessen soll der Ältere ein Messer in der Hand gehalten haben, was den Straftatbestand eines schweren Raubs erfüllen dürfte. Hier droht eine Haftstrafe.
Der 30-Jährige habe bei dem Gerangel das Opfer zu Boden gestoßen. Er habe das Fahrrad an sich genommen, um in Richtung Schweiz zu flüchten, geben Polizei und Staatsanwaltschaft das Geschehen wieder. „Allerdings konnte der 18-Jährige den für ihn Fremden stoppen und diesen während eines erneuten Gerangels bis zum Eintreffen der von Passanten verständigten Polizei festhalten“, heißt es in der Mitteilung weiter.
Polizei stellt ein Messer sicher
Die Polizisten einer eingetroffenen Streife hätten den 30-Jährigen vorläufig festgenommen. Bei der Durchsuchung hätten sie bei dem Mann neben einem Messer auch eine geringe Menge Kokain gefunden. Der 30-Jährige sei unerlaubt aus der Schweiz nach Deutschland eingereist.
Nach einem Antrag der Staatsanwaltschaft beim zuständigen Amtsgericht sei eine Sicherheitsleistung in Höhe von 1000 Euro erhoben worden. Somit durfte der 30-Jährige wieder über die Grenze; die Ermittlungen wegen des Raubdelikts, wegen Drogenbesitzes und wegen des illegalen Grenzübertritts laufen.