Eines muss man den aktiven Mitgliedern des Vereins Bürgerpark Büdingen lassen: Einen langen Atem beweisen sie. Dass sie ihren Zusammenschluss erfolgreich als Umweltvereinigung anerkennen ließen, ist ein weiterer Beweis dafür. Schließlich erteilt das Landesumweltministerium den positiven Bescheid nur nach ausgiebiger Prüfung und wenn etliche Vorgaben erfüllt sind.
Der Investor wird jetzt wohl erst recht aufs Tempo drücken
Ob dieser lange Atem im Marathon um die Hotel-Bebauung des Gebiets an der Seestraße ausreichen wird, bleibt dennoch fraglich; selbst wenn der Verein die neuen rechtlichen Möglichkeit wählte und aus Gründen des Natur- oder Landschaftsschutzes gegen das Großprojekt vorginge. Denn Investor Hans-Jürg Buff wird jetzt erst recht aufs Tempo drücken und Fakten schaffen wollen.
Innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren will er das Millionenprojekt fertiggestellt haben – das hatte er bereits vorher angekündigt. Am Ende könnte eine neuerliche Klage durch den Bürgerverein also an zu langsam mahlenden Mühlen der Verwaltungsgerichte scheitern; maximal könnte es zu einem Teil-Erfolg für die Hotel-Gegner reichen und der Bau würde durch zwischenzeitliche Stopps verlangsamt.
So störrisch sind Bürgervereine in Konstanz nur selten
Dennoch: Selten treten Bürgervereine in Konstanz derart störrisch auf wie dieser. In seiner jüngsten Mitteilung beruft er sich darauf, längst nicht nur im Einsatz für das Büdingen-Areal zu sein. Sondern für eine klimafreundliche Stadt und ein lebenswertes Umfeld auch „in Petershausen und in ganz Konstanz„ kämpfen zu wollen.
In nahezu jeder Verlautbarung des Vereins werden Stadtverwaltung und/oder Oberbürgermeister kritisiert – für mangelhafte Kommunikation und Transparenz im Bauverfahren oder gar Hörigkeit gegenüber dem Investor. Das ist Wasser auf die Mühlen derer, die dem OB vorhalten, sein Engagement für Nachhaltigkeit und Klimaschutz sei bloße Symbolpolitik. Uli Burchardt wird angesichts des Wahlkampfes schwer umhinkommen, diese Stimmen anzuhören.