Leukämie ist ein Schicksal, das Menschen in Deutschland statistisch gesehen mehrmals pro Stunde ereilt. „Alle 15 Minuten erhält ein Mensch die Diagnose Blutkrebs“, sagt Daniel Wilhelm von der DKMS in Tübingen, der Deutschen Knochenmarkspenderdatei. „Darunter sind viele Kinder und Jugendliche, deren einzige Chance auf Heilung eine Stammzellspende ist.“ Auch Isabel Allert ist darauf angewiesen. Die DKMS ist ein Non-Profit-Unternehmen, das heißt die Datei trägt sich selbst, weil sie vom Staat nicht unterstützt wird. Für den Ausbau der Datei ist die Unterstützung durch Spender vonnöten, da die Registrierung jedes Spenders 40 Euro kostet. Bisher sind 6.6 Millionen potenzielle Knochenmark- bzw. Stammzellspendern registriert.
 

Isabel Allert aus Konstanz hat am 18. November erfahren, dass sie unter der Akuten Myeloischen Leukämie AML leidet, eine mit jährlich 3,5 Neudiagnosen pro 100 000 Einwohnern seltene Erkrankung, aber die häufigste Form akuter bösartiger Leukämie in Deutschland. Wenige Wochen vorher hatte ihre Physiotherapieschule begonnen, im Sommer machte sie am Ellenrieder-Gymnasium ihr Abitur. „Sie war nach einem Urlaub mit meiner Frau in Thailand und Singapur ständig müde und abgeschlagen“, erzählt Vater Steffen Allert.

„Das war ungewöhnlich, da sie immer so lebenslustig war und sehr viel Sport getrieben hat.“ Schließlich gingen die Eltern mit der Tochter zum Kardiologen, der auch gleich ein großes Blutbild machte und sie stationär einwies. „Schritt für Schritt wurde eine Liste von Krankheiten abgearbeitet“, sagt Steffen Allert. „So wurden der Epstein-Barr-Virus oder das Pfeiffersche Drüsenfieber ausgeschlossen.“ An jenem 18. November saß er im Zimmer seiner Tochter in der Inneren Medizin im Klinikum Konstanz, als der Chefarzt eintrat. „Er gab uns die Diagnose und sagte, dass Isabel sofort in die Uni-Klinik Freiburg gehen müsse“, so der Vater.

Am 2. Dezember begann die erste Chemotherapie. „Es beeindruckt mich immer wieder, wie positiv sie ist“, sagt Steffen Allert. „Trotz allem lässt sich Isabel ihren Lebensmut nicht nehmen und plant die Zeit nach der Heilung. Sie ist voller Hoffnung, dass Sie bald wieder gesund ist.“ Nach der Physiotherapieschule möchte sie Medizin studieren. Jeden Tag wechseln sich die Eltern ab und fahren mit dem Bus nach Freiburg. Unterstützung erhält Isabel auch von ihren Freunden, die täglich in den Breisgau reisen.

Aktionstag am 22. Januar

Am Sonntag, den 22. Januar 2017 findet die Registrierungsaktion von 11 bis 16 Uhr im Bodenseeforum Konstanz statt. Hier werden Spender in die Datenbank von DKMS oder der Schweizer Datei SBSC aufgenommen. Die Registrierung geht einfach: Ein Wangenschleimhautabstrich wird mittels Wattestäbchen durchgeführt, damit die Gewebemerkmale im Labor bestimmt werden können. Schweizer registrieren sich am Aktionstag bei SBSC, Deutsche bei der DKMS. Die Kosten für die Registrierung in Höhe von 40 Euro pro Person werden durch Spenden finanziert. Die Schirmherrschaft über die Aktion hat der Konstanzer OB Uli Burchardt übernommen.

DKMS-Spendenkonto: IBAN: DE65 6415 0020 0003 3363 55, Kreissparkasse Tübingen, Stichwort: Isabel