Jana Mantel

„Nein, zum Feiern unseres kleinen Jubiläums sind wir noch nicht wirklich gekommen“, räumt Xhavit Hyseni, Leiter des Organisationsteams rund um das Campus Festival, gut gelaunt ein. Grund genug gäbe es allerdings, denn die fünfte Auflage dieses Festivals sorgte bei strahlendem Sonnenschein für einen Besucherrekord von zirka 6000 Menschen.

Ursprünglich war es auch Hysenis Idee, ein Musikfestival in Konstanz ins Leben zu rufen, nachdem mehr und mehr kulturelle Veranstaltungen rund um den Bodensee wegbrachen. Begonnen hat alles recht klein und auf nur einen Tag angelegt. „Wir werden von Jahr zu Jahr größer und möchten vor allem, dass wir gesund weiterwachsen“, betont Maximilian Schrumpf, Veranstaltungsleiter des Campus Festivals.

„Der Charme dieses familiären und friedlichen Festivals darf auf keinen Fall verloren gehen!“, sagt Maximilian Schrumpf.

Zwar betont der Name des Festivals die Nähe zur Universität Konstanz, dennoch sollen Menschen aller Altersgruppen angesprochen werden. So wurde auch in diesem Jahr ein gemischtes Konzept rund um das Programm weiterverfolgt und bot neben den Live-Musikacts auch Zaubershows und einen Poetry-Slam. Hüpfburgen, Kicker und Tischtennisplatten lockten noch zusätzlich Groß und Klein auf das Parkplatzgelände der Uni.

Bild 1: Einfach lässig: Strahlender Sonnenschein und Besucherrekord beim Campus Festival
Bild: Jana Mantel

Besonders hebt das Organisationsteam die angestrebte 50-Prozent-Quote von Musikerinnen auf der Bühne hervor. „Immerhin haben wir in diesem Jahr einen Frauenanteil auf der Bühne von 40 Prozent erreicht“, berichtet Hyseni stolz und weist außerdem noch ganz besonders auf die lokale Ausrichtung der Bandauswahl auf der Klimbim- und Firlefanz-Bühne hin.

Da begeisterten unter anderem die Indie-Pop Band Zimmer 90 am Freitag und die Elektro-Pop-Band Lightbox aus Konstanz am Samstag; letztere hatte bereits beim Soundcheck ein erwartungsvolles und gut aufgelegtes Fanpublikum, das sich zur gut tanzbaren Musik bewegte.

Die Konstanzer Band Lightbox.
Die Konstanzer Band Lightbox. | Bild: Jana Mantel

„Man kennt sich und kann ganz entspannt einen kurzen Heimweg antreten“, zählen Katja (29), Alina (26), Ina (28) und Carla (26) mit einem Grinsen ihre persönlichen Pluspunkte des Campus Festivals auf. Gut gelaunt halten Sie ihrer Freundin, die in der Uni Big Band mitspielt, ihr selbstgestaltetes Banner entgegen, das sonst nur bei absoluten Superstars zu sehen ist.

Bild 3: Einfach lässig: Strahlender Sonnenschein und Besucherrekord beim Campus Festival
Bild: Jana Mantel

Die gute Stimmung ist ihnen anzusehen, ebenso wie einem anderem Mädelstrupp, vier Frauen in den Dreißigern. Die Freundinnen treffen sich mehrmals im Jahr und sind sich absolut einig, dass das Wort für dieses Festival „lässig“ lautet. Die vier Frauen freuen sich ganz besonders auf die Elektro-Pop-Band Laing und im ganz besonderen auf ihren Lieblingssong: „Ich bin morgens immer so müde…“

Hingucker auf der Bühne: Laing aus Berlin.
Hingucker auf der Bühne: Laing aus Berlin. | Bild: Jana Mantel

„Wir sind extra für das Festival aus Tübingen und Stuttgart hergereist und fanden die Band „Fil Bo Riva“ am Freitag richtig cool, diese Musik war super entspannt“, sagt Zoi (21) unter Zustimmung ihrer Begleiterinnen Johanna (24), Julia (22) und Katharina (21). Die Vier sind auch an ihrem zweiten Festival-Tag am Samstag sehr aufgeweckt.

Wenig später trudeln die Vier wie viele andere Festivalgänger am Fotobus ein, der fast schon eine Institution bei solchen Veranstaltungen ist. „Der Fotobus kommt super gut an“, bestätigt Mitarbeiterin Lisa und erzählt, dass einmal sage und schreibe zehn Personen drin waren.

Gemeinderätin Susanne Heiß outet sich als „Festivalgängerin“

Auch Gemeinderätin Susanne Heiß von den Freien Wählern genießt als Besucherin das Festival. „Wir in unserer Familie sind absolute Festivalgänger“, erzählt sie gut gelaunt während des Auftritts der Indie-Pop-Band Blond. „Dieses Festival ist eine absolute Bereicherung für die Stadt!“

Mit diesem Satz spricht sie Ellen (60) und ihrer Tochter Melina (29) vollkommen aus der Seele. Beide Konstanzerinnen loben das Festival und finden es „mega angenehm“. „So etwas muss man unbedingt weiter unterstützen“, betonen beide Frauen, die schon zum dritten Mal dabei sind.

Melina (29) und ihre Mutter Ellen (60).
Melina (29) und ihre Mutter Ellen (60). | Bild: Jana Mantel

Wiederholungstäter sind auch Philipp (24) und sein bester Freund Steffen (25) aus Singen: „Das ist schon fast eine Tradition bei uns – wir treffen uns einmal im Jahr hier beim Festival und genießen es sehr.“ Beide nutzen für ihr freundschaftliches Treffen einen Autoreifensitzturm etwas abseits des Trubels und unterhalten sich angeregt.

Philipp und Steffen aus Singen.
Philipp und Steffen aus Singen. | Bild: Jana Mantel

Ein ganz anderes Ziel hingegen hatten Patrick (30), Lukas (29), Max (20) und Justus (21). Nach dem obligatorischem Begrüßungsbierchen geht es zielstrebig zum Kickern. Alle vier sind voll des Lobes über das Festival und die Organisation.

Und, auch wenn das Wetter niemand bestellen kann, ist es dennoch ein gute Laune- und Kommunikationstreiber beim Festival. „Wir sind super stolz darauf, dass alle Gäste hier so friedlich und entspannt feiern – ohne irgendwelche Zwischenfälle. Dafür bedanken wir uns bei allen rund um das Festival und allen voran natürlich bei den Besuchern!“, geben die Organisatoren des Festivals noch kund.

Und wenn das größte Problem beim Festival der Sonnenbrand bei ungenügendem Eincremen ist, haben alle Beteiligten alles richtig gemacht.