Alles live, alles ohne Netz und doppelten Boden und alles handgemacht: Wenn Gerd Motzkus und Beatrix Jerg-Oslebo an den Dienstagabend denken, sind auch sie ein wenig nervös. Warum sollte es den beiden Verantwortlichen beim Südwestrundfunk (SWR) auch anders gehen als all den Fasnachtern, die sich als Nicht-Profis auf die ganz große Bühne wagen?
Die Kameras sind schon ausgerichtet, in einer Ecke des Oberen Konzilsaals ist beeindruckend viel Technik aufgebaut. Um 20.15 Uhr geht es los, 195 Minuten oder dreieinviertel Stunden läuft "Konstanzer Fasnacht aus dem Konzil".
Auf der Bühne stehen viele bekannte Fasnachter. Norbert Heizmann wird seine Parade-Vorstellung als Zöllner geben, der alles und jeden abstempelt, Jürgen Greis und Mario Böhler schultern die anspruchsvolle erste Nummer im Programm, die drei Mütter in Ohne-Kind-Kur sind zu sehen, ebenso Hans Leib als Vater in Elternzeit.
Erinnerung an Alfred Heizmann
Auch im Duo mit Claudia Zähringer tritt Norbert Heizmann auf, und an Alfred Heizmann wird auch im SWR die von Heinz Maser mit einem wunderbaren Text versehene Textkistle-Nummer erinnern. Zugleich bekommen junge Akteure die Chance: Yasin Amin mit seinem Rap, Janis Zimmermann (der Sohn von Moderator Rainer Vollmer) bringt mit seinen 14 Jahren eine Sketch ins Fernsehen, auch eine Showturnguppe unter Leitung von Thurid Neumann (TV Konstanz) tritt erstmals auf.
Doch Konstanz, das ist für den SWR mehr als die Stadt. Aus Orsingen ist das Schnatterquintett zu Gast, von der Reichenau die Damen von DanceSation, aus Hegne Simon und Gregor Malkmus, aus Allensbach Raphael Brausch und Ingolf Astor.
Und dann gibt es noch einen Überraschungsgast, und Gerd Motzkus wäre kein Fernsehmann, wenn er nicht sagte: "Verraten wir nicht, dranbleiben lohnt sich." Ob das aufgeht, zeigt am Mittwochmorgen die Einschaltquote. Vor einem Jahr erreichte die Sendung allerin in Baden-Württemberg 450.000 Zuschauer, der beste Wert seit 2014.