Heute findet man Erlebnisse wie dieses in den sozialen Medien, als Zeugnis Schweizer Fremdenfeindlichkeit gegenüber einem arglosen deutschen Kind. Damals ging der Bub mit der Mama an der Hand einfach ins nächstgelegene Migros.

Es war schließlich Samstag, da machte man das so: Mark gegen Fränkli tauschen, den Einkaufswagen vollladen und danach noch eine Olma mit Zwiebel-Sauce und Pommes im Supermarkt-Restaurant. Serviert wurde die von einem stets schneeweiß gekleideten Koch samt zugehöriger Mütze.

Gemeckert hat über uns Dütsche und unsere Sonderwünsche ("Die Sauce nur neben die Pommes") nie jemand. Auch Jahre später nicht, als wir die Tankstellen im Thurgau verstopften und wegen der deutschen Ökosteuer beinahe für eine Benzin-Monokultur in der Schweiz sorgten.

Heute vergessen wir mitunter – da reicht schon ein falsches Kennzeichen – erstens unsere Manieren und zweitens die nötige Cleverness. Denn ohne Schweizer ginge es den Menschen in Konstanz, Singen oder Radolfzell weit weniger gut als mit ihnen. Zehn Milliarden Euro ließen sie 2017 in Geschäften der Region liegen. Da werden das künftige Einkaufszentrum in Singen und das Outlet des Versandriesen Zalando in Konstanz ebenfalls dazuzählen.

Orte, an denen wir wohl auch den ein oder anderen Dütschen sehen werden.