Die acht festen Standorte für Tempomessgeräte, die die Stadt in den vergangenen zwei Jahren installiert hat, erfassen doppelt so viele Verkehrssünder wie gedacht. Das geht aus einer Statistik des Bürgeramts hervor, die die Stadtverwaltung nun in einer Presseinfo veröffentlicht hat.
Wieder wird rund eine halbe Million Euro kassierter Bußgelder erwartet
Von Januar bis September 2019 wurden demnach 30.500 Temposünder geblitzt. Das sind bereits jetzt fast so viele wie im gesamten Vorjahr – und doppelt so viel wie bei der Installation vor zwei Jahren erwartet. Die Blitzgeräte stehen an der Reichenaustraße, auf der Schänzlebrücke, an der Laube, an der Gartenstraße, Steinstraße, Mainaustraße und Im Loh am Ortseingang Litzelstetten.
Im Jahr 2018 flossen rund eine halbe Million Euro an Bußgeld in die Stadtkasse, 2019 dürfte es ein ähnlicher Betrag sein.
Kalkuliert hatten die Experten nach dem Beschluss zur Installation der Anlagen eigentlich nur mit 240.000 Euro. Aber nun werden erneut erstaunlich viele Temposünder geblitzt. „Das hat uns schon überrascht“, wird in der Presseinfo der Stadt Frank Conze zitiert, Abteilungsleiter Verkehrswesen im Bürgeramt. Doch Conze betont auch: Berücksichtige man, dass pro Jahr auf den Straßen rund 9,5 Millionen Fahrzeuge unterwegs sind, sei die Zahl der Temposünder immer noch relativ gering.
Im Jahr 2018 wurden rund 30.800 Autofahrer geblitzt, 2019 sind es bisher 30.500.
Frank Conze vom Bürgeramt: „Geräte erzeugen auch als leere Gehäuse eine Wirkung“
Der Gemeinderat hatte im Jahr 2016 für die Installation der Tempomessgeräte gestimmt. Das Ziel: die Verkehrssicherheit erhöhen und Lärm- und Schadstoffimmissionen reduzieren. 2017 und 2018 wurden acht Gehäuse installiert.
Für diese gibt es fünf Blitzanlagen, die abwechselnd in den acht Gehäusen positioniert werden. Fahrer könnten somit nie sicher sein, welche Standorte gerade in Betrieb seien, erklärt Frank Conze: „Wir haben festgestellt, dass die Geräte auch als reines Gehäuse ihre Wirkung erzielen.“
Bei der Bestimmung der Standorte für die Blitzgeräte gab es Kritierien wie die Lage an Schulen und Kitas, kinderreiche Wohngebiete, starker Fahrradverkehr, Zahl der Fußgänger und Klagen über Raser. 587.000 Euro investierte die Stadt in die Anschaffung und den Einbau der Blitzer, außerdem bewilligte der Gemeinderat 90.000 Euro jährlich für Personal. Zudem gebe es weiter Messungen mit mobilen Geräten, heißt es in der Pressenotiz.