andreas joas und andreas schuler

Schon seit immer zählt die HSG Konstanz zu den Handballvereinen, die auf die eigene Jugend setzen. Auch und vor allem aus finanziellen Gründen – mit den großen, finanzkräftigen Mannschaften könnte die HSG sonst nicht mithalten. Der Unterbau des sportlichen Aushängeschildes der Stadt Konstanz ist mehr als solide: Die A-Jugend beispielsweise spielt in der Bundesliga, die B-Jugend in der Oberliga Baden-Württemberg. „Wir dürfen bei aller Begeisterung um unser Erste Mannschaft, die ja in der Zweiten Bundesliga spielt, nie unsere Basis verlieren. Ohne eine gute, erfolgreiche Jugendarbeit geht es nicht. Vor allem bei uns“, erklärt Präsident Otto Eblen.

So sieht es aus, das Zertifikat, dass die HSG für ihre vorbildliche Jugendarbeit erhalten hat.
So sieht es aus, das Zertifikat, dass die HSG für ihre vorbildliche Jugendarbeit erhalten hat. | Bild: Andreas Joas

Nun hat die HSG Konstanz zum zweiten Mal nach 2018 das Jugendzertifikat der Handball-Bundesliga (HBL) für exzellente Jugendarbeit erhalten. Damit gehört der Konstanzer Verein zu den Top 25 Leistungszentren. Lediglich zehn Zweitligisten erhielten die Auszeichnung in diesem Jahr. Präsident Otto Eblen: „Das ist ein großer Erfolg für uns, gerade wenn man sieht, unter welchen Namen wir hier dabei sind. Wir freuen uns, dass unsere Jugendarbeit geschätzt wird.“ 2007 wurde das Jugendzertifikat als ligaübergreifendes Gütesiegel von der HBL geschaffen, vor dessen Erteilung ein anspruchsvolles Vergabeverfahren steht.

Das sind die Voraussetzungen

Seit 2008 wird es an Erst- und Zweitligaclubs vergeben, die für Nachwuchs-Handballer in ihren Leistungszentren herausragende Rahmenbedingungen bieten. Das Jugendzertifikat setzt voraus, dass Nachwuchsspieler in Club und Umfeld optimale Bedingungen vorfinden, die eine Ausbildung zum Spitzenspieler möglich machen. Im Vergabeverfahren werden Kriterien der umfangreichen und in den letzten Jahren stetig verschärften Zertifikatsrichtlinie wie zum Beispiel ausgereifte Betreuungs- und Ausbildungskonzepte (Duale Karriere), Schulkooperationen, Qualität des Trainerstabes sowie von Team und Training, die notwendige Infrastruktur und auch Trainingsumfänge überprüft.

Vater und Sohn: Daniel und Otto Eblen, Trainer der Ersten Mannschaft und Präsident der HSG.
Vater und Sohn: Daniel und Otto Eblen, Trainer der Ersten Mannschaft und Präsident der HSG. | Bild: Peter Pisa

„Dank und Anerkennung gebührt unseren Mitarbeitern, die uns so weit gebracht haben“, sagt Eblen. „Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe und Herausforderung.“ Zugleich auch eine Bestätigung des Konstanzer Weges mit hoher Durchlässigkeit von der Jugend in die U23 und von dort in das Zweitligateam. Beispiele für den Übergang aus der U23 in die 2. Bundesliga sind ganz aktuell etwa Samuel Wendel, Joschua Braun, Maximilian Wolf und Felix Krüger. In der nächsten Spielzeit werden weitere folgen.

„Besser werden, vernünftig bleiben“

Sportchef Andre Melchert sieht in der Auszeichnung eine Bestätigung für die Jugendarbeit und den damit verbundenen Aufwand. „Natürlich wollen wir immer besser werden“, erklärt der Sportliche Leiter, „aber dies zeigt, dass wir es bereits vernünftig machen.“ In sämtlichen Altersklassen ist die HSG seit Jahren in der jeweils höchsten Liga vertreten und dient als eines von sechs mit dem Jugendzertifikat ausgezeichneten Leistungszentren im süddeutschen Raum als Sprungbrett für Talente. „Jugendspieler mit Ehrgeiz und Leistungswillen können bei uns die nächste Stufe erreichen“, so Eblen.

Auszeichnung auch für die Stadt Konstanz

Eblen betont dabei auch die wichtige Rolle der städtischen Sportförderung. „Für die Stadt Konstanz und ihre allgemeinen Sportförderrichtlinien ist das ebenfalls eine tolle Auszeichnung“, hebt er hervor. „Die Sportpolitik ist auf dem richtigen Weg.“ Die Zugehörigkeit zu den besten 25 Nachwuchsförderern sieht er als gemeinsamen Erfolg. Einen ganz besonderen Dank richtet er dabei an die Gemeinschaftsschule Gebhard als wichtigen Kooperationspartner. „Bei Schulleiterin Elke Großkreutz haben wir immer ein offenes Ohr“, freut er sich.