An der Kreuzung Max-Stromeyer-Straße/Oberlohnstraße ist es am Mittwochabend gegen 19 Uhr zu einem kuriosen Unfall gekommen. SÜDKURIER-Mitarbeiter Thomas Liebetrau stand gerade auf der Oberlohnstraße, als der dunkle Opel Coupé des Unfallfahrers von der Max-Stromeyer-Straße kommend über den Fahrbahnteiler fuhr. „Die linke Fahrzeugseite hing kurzzeitig in der Luft“, berichtet Liebetrau.
„Danach ist das Auto ungebremst auf den Kreisel weitergefahren“, erinnert er sich. „Die Geschwindigkeit war so hoch, dass das Fahrzeug noch einmal leicht abhob und dann auf dem Kreisel landete.“ Nachdem das Auto zum Stehen gekommen war, sei der Fahrer ein paar Mal auf seinem Sitz vor- und zurückgeworfen worden und dann in sich zusammengesackt.
Aus einer Pressemitteilung der Polizei Konstanz geht hervor, dass die Beamten wenig später am Unfallort eintrafen und veranlassten, dass der 30 Jahre alte Fahrer ins Krankenhaus gebracht wurde. Sein nicht mehr fahrbereites Auto musste von einem Abschleppdienst geborgen und abtransportiert werden.
Nur knapp einen Kinderwagen verfehlt
Der Mann hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine gefährliche Fahrt hinter sich. Zunächst war er über den Parkplatz eines Lebensmittelgeschäfts gefahren. Dabei verfehlte er beim Rechtsabbiegen nur knapp einen 26-jährigen Mann, der im letzten Moment den Kinderwagen mit seinem Baby zurückziehen konnte, um eine Kollision zu vermeiden. Laut Polizei beobachteten Zeugen, dass der 30-Jährige danach mit hoher Geschwindigkeit über die Bodenschwellen des Fahrwegs zwischen dem Lebensmittelgeschäft und der Max-Stromeyer-Straße fuhr. Er rammte dabei einen Motorradfahrer, der bei dem anschließenden Sturz leicht verletzt wurde, und ein weiteres Motorrad.
Alkohol als entscheidender Faktor
Der Autofahrer fuhr indes unverdrossen weiter, bog nach rechts in die Max-Stromeyer-Straße ein und kam erst auf der Verkehrsinsel des Kreisverkehrs zum Stehen. Nach Feststellung einer deutlichen Alkoholisierung veranlassten Beamte des Polizeireviers Konstanz bei dem verletzten Autofahrer die ärztliche Entnahme einer Blutprobe.
Bei überfahrenen Kreiseln spiele Alkohol oftmals eine Rolle, bestätigte eine Sprecherin der Polizei am Donnerstag. Verallgemeinern ließe sich diese Aussage aber nicht. „Wir hatten auch schon mit Fällen überhöhter Geschwindigkeit und mit medizinischen Notfällen zu tun.“ Auch Fälle, in denen der Unfallverursacher von seinem Handy abgelenkt war, seien schon vorgekommen.
Am Donnerstagmittag waren die Spuren des Unfalls am Kreisel noch deutlich zu erkennen. Der Gesamtschaden wird von der Polizei auf 35.000 Euro geschätzt.