Keine Sorgen, die berühmteste Konstanzer Dame aus der Hand von Peter Lenk bleibt natürlich stehen. Den Aufruf des amerikanischen Internet-Magazins "The Federalist" gibt es aber tatsächlich, wenn auch unter der Rubrik Humor als Satire gekennzeichnet: Die Imperia gehöre, so der Artikel, zu jenen fünf Statuen auf der Welt, "die eine Schande für ihr Land sind und sofort abgerissen werden müssen". Die Seite "Federalist" verbreitet rechts-konservative Inhalte zu Politik, Kultur und Religion und gilt in konservativen Kreise als einflussreiches Medium.

Hintergrund des Artikels zur Imperia ist der Streit über den Abriss von US-Bürgerkriegs-Statuen in einigen Orten der USA. Er hatte zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen amerikanischen Neonazis und Gegendemonstranten geführt. Viele der Statuen von Generälen der konföderierten Staaten müssten laut "Federalist" erhalten werden.

Anders die Imperia von Peter Lenk und vier weitere Denkmale auf der Welt. "Es gibt nur eine Möglichkeit: sie müssen zerstört werden", schreibt Berny Belvedere im "Federalist". Sie seien als Kunst verletzend und wenn sie blieben, würde das zu einer internationalen Krise führen, "die deutlich zerstörerischer wäre als der US-Bürgerkrieg je war". Neben der Imperia wird die Büste für den Fußballer Cristiano Ronaldo in Funchal (Portugal), die Skulptur "A Conversation with Oscar Wilde" in London, die Statue "Man attacked by Genii" in Oslo und die sogenannte obszöne Figur in Colima (Mexiko).

Zur Imperia schreibt Berny Belvedere: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass sogar Papst Franziskus die gesamte Menschheit zur ewigen Verdammnis verurteilen würde, wenn diese Statue in den Vatikan umgesiedelt würde."

Peter Lenk lässt der Aufruf aus Übersee kalt. "Das kenne ich doch schon, ich bin das gewohnt", sagt er. Kunst werde schon immer für Propaganda missbraucht. In der Diskussion über den Abriss der Konföderierten-Statuen bezieht er ebenfalls Stellung: "Lasst die Denkmale stehen, wie die jetzt gefällt werden, ist unwürdig und traurig."