
Vom Brand des alten Schwaketenbades zum Richtfest des neuen Bades liegt eine weite Strecke, nicht nur emotional, auch zeitlich, organisatorisch und finanziell. Oberbürgermeister Uli Burchardt erinnert beim Richtfest an jenen 4. Juli 2015, an dem das Bad in Flammen stand: „Es war ein 24 Stunden dauernder Feuerwehreinsatz, der Schaden war riesig und schnell war klar: Es wird einen Neubau brauchen“, sagt Uli Burchardt.
Planung und Umsetzung des neuen Bades ist nicht immer einfach
Seither haben Bädergesellschaft, Gemeinderat und Stadtverwaltung geplant, beschlossen und verhandelt, damit das neue Schwaketenbad rasch entstehen kann. Ohne Kompromisse und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit geht es dabei nicht: Sparta Konstanz und die DLRG mussten mithilfe der Bädergesellschaft Kapazitäten für Schwimmunterricht und Training suchen und ihre Kurspläne reduzieren.

Die Bädergesellschaft öffnete das Hallenbad am Seerhein für die Öffentlichkeit und die Vereine, außerdem baute sie die Traglufthalle über dem Schwimmerbecken an der Therme auf, so dass dieses auch im Winter nutzbar ist.
Der Bau verzögert sich – und es wird teurer
Auch beim Bau läuft nicht alles ohne Hindernisse. Die Erdarbeiten dauern länger als geplant, im Boden stoßen die Baufirmen auf Wurzeln und Erdmaterial, das aufwendig zu trennen ist. Mit einer Baufirma gibt es Ärger. Zwei große Findlinge müssen gesprengt werden, all dies sorgt für eine Verzögerung von inzwischen fast sieben Monaten. Auch der Kostenrahmen von ursprünglich 28,8 Millionen Euro kann nicht eingehalten werden.
Norbert Reuter, Geschäftsführer der Stadtwerke, begründet das am Tag des Richtfests mit den gestiegenen Baukosten in ganz Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren. Die Bädergesellschaft ist ein Eigenbetrieb der Stadtwerke. Das Versprechen der Stadtwerke lautet: Der jetzt veranschlagte Kostenrahmen von 32 Millionen Euro werde nicht weiter überschritten.

Das alte Schwaketenbad ist noch sehr präsent
Für viele Konstanzer ist dieses Richtfest ein nostalgisches und gleichzeitig vorfreudiges Ereignis. Joachim Frieß ist mit seiner Frau 15 Jahre lang drei Mal pro Woche jeweils frühmorgens im Schwaketenbad gewesen – das bindet die beiden sehr an den Ort. „Uns hat kein anderes Bad entsprochen, jetzt fahren wir halt mehr Rad für die Bewegung“, sagen sie und freuen sich bereits jetzt auf die Fertigstellung des Bades. „Wir kommen oft vorbei und beobachten den Baufortschritt“, berichtet Frieß.
Erinnerungen eines Feuerwehrmanns im Einsatz
Jörn (9) und Ralf Merck aus Litzelstetten haben einen besonderen Bezug zum Schwaketenbad. Ralf Merck war als Feuerwehrmann an den Löscharbeiten beteiligt. „Ich kam abends hinzu und habe die Nachtlöscharbeiten und die Brandwache begleitet“, erinnert sich Merck. Jörn erinnert sich dunkel ans alte Bad, er war fünf, als es abbrannte. Er freut sich auf die Eröffnung des neuen Bades.