Mit bis zu 120 Kilometer die Stunde ist in der Nacht das Sturmtief Petra über Konstanz gefegt. Umgeknickte Bäume, vom Dach gefallene Ziegel oder Trampolins, die gegen Autos krachten, waren die Folge. Weil an vielen Orten in der Stadt am Morgen gelbe Säcken zum Abholen bereit vor den Häusern lagen, säumten halb aufgerissene Mülltüten ganze Straßen, zum Beispiel die Reichenauer Straße. Mehrere Feuerwehren und die Polizei waren bis in den späten Vormittag im Dauereinsatz. Die Stadtreinigung ist nach wie vor am Aufräumen.
Trampolin in der Austraße flog gegen Auto
Laut Polizeipräsidium Konstanz sorgten umgestürzte Bäume für das Gros der Einsätze. Danach folgten Bauzäune auf den Straßen – und Trampolins. Zu größeren Sachschäden oder verletzten Personen kam es nicht. Ein Baum über der Fahrbahn in der Jakobstraße sorgte für eine kurzzeitige Sperrung der Straße, so Tatjana Deggelmann vom Polizeipräsidium Konstanz. „Ein Trampolin in der Austraße, das der Sturm aus einem Garten geweht hatte, hat ein parkendes Auto leicht beschädigt.“ Auch Am Döbele lag ein Baum quer.
Alle vier Konstanzer Feuerwehren waren mit acht Wägen im Einsatz, so Maximilian Obermeier, Pressesprecher der Feuerwehr Konstanz. 14 Mal rückten sie wegen des Sturmtiefs aus – das erste Mal um 2.42 Uhr in der Nacht, das vorerst letzte Mal gegen Mittag.
Ziegel stürzten von den Dächern
Mehrheitlich räumten die Kameraden umgestürzte Bäume weg. „Mit Hilfe von Motorsägen wurden die Bäume zersägt und von der Straße geräumt. Lose runterhängende Äste wurden mit der Drehleiter aus den Bäumen geschnitten und ebenfalls beiseite geräumt“, so Obermeier. In einzelnen Fällen riefen Hausbesitzer und Mieter die Wehr, weil lose Dachziegel von den Dächern zu stürzen drohten – oder, wie am Zähringerplatz, bereits gestürzt waren.
Henry Rinklin, Leiter der Stadtreinigung bei den Technischen Betrieben Konstanz, sagte auf Anfrage des SÜDKURIER am Dienstag: „Wir sind mit 30 Mann im Einsatz, dazu kommen noch die Abteilungen Grünpflege, Straßenunterhaltung und Verkehrsschilder. Wir werden auch heute nicht mit allem fertig werden und beschränken uns erst einmal darauf, die Gefahrenstellen zu beseitigen und die Verkehrssicherheit wieder herzustellen.“
„Ich bitte um Geduld.“
Besonders viel umgeknickte Äste und Unrat zu beseitigen gab es in der Mainaustraße am Radweg, an der Laube und Am Schänzle. „Am Schänzle hat es 90 Prozent der grünen Metallmülleimer umgehauen“, so Rinklin. „Ich war ganz baff, als ich das gesehen habe. Ich dachte: ‚Entweder waren das Feiernde, oder der Wind.‘“
In der Zentrale der Technischen Betriebe Konstanz stehe das Telefon nicht still, so der Leiter der Stadtreinigung. „Die Leute weisen uns darauf hin, wie es aussieht. Wir sind mit allen Mann draußen, im Zentrallager finden Sie keine Motorsäge mehr. Ich bitte um Geduld.“